Eugenio Coseriu: Synchronie, Diachronie und Geschichte

1. Die scheinbare Aporie des Sprachwandels. Abstrakte Sprache und synchronische Projektion

Die Systematizität der Sprache und die Tatsache des Wandels scheinen einander zu widersprechen. Diese Aporie beruht jedoch auf einem perspektivischen Irrtum, "der grundsätzlich in der - expliziten oder impliziten - Identifizierung von "Sprache" und "synchronischer Projektion" zum Ausdruck kommt". Dagegen soll gezeigt werden, "daß gerade die Antinomie Synchronie-Diachronie nicht der Objektebene angehört, sondern der Betrachtungsebene; sie bezieht sich nicht auf die Sprache, sondern auf die Sprachwissenschaft." /9/. Der Irrtum beruht auf einem "transitus ab intellectu ad rem"." [11].

"die Sprache, die sich nicht wandelt, ist die abstrakte Sprache [~ Sprachsystem] .... Die Sprache, die sich wandelt, ist die wirkliche Sprache in ihrer konkreten Existenz." [11]

Das System ist nicht in statischem, sondern in dynamischen Gleichgewicht, nicht in stabilem, sondern in labilem.

/15/ "Eine Sprache ... ist ihrer Natur nach ein "historischer Gegenstand". [Ein "seiner Natur nach" historisches Objekt ist ein Objekt, das durch das ursprüngliche, in der Sprache sich manifestierende Wissen innerhalb seiner Art als dieses und kein anderes absolut individualisiert ist, d.h. ein Objekt, das einen Eigennamen besitzt.] Wenn wir uns dann nur fragen, wie sie ist, betrachten wir sie nicht als historisches Objekt, sondern als eines unter anderen gleichartigen /16/ Objekten ... Aber in dem Augenblick, in dem man sich fragt, warum eine Sprache so ist und nicht anders, oder was für eine Sprache dies ist, und auf irgendeine Weise antwortet ....., dann hat man bereits einen Bericht begonnen und treibt ... Geschichte".

Die Unterscheidung zwischen Synchronie und Diachronie ist also notwendig, da Beschreibung und Geschichte zwei verschiedene Operationen sind; aber es war ein Fehler de Saussures, sie im Objekt Sprache selbst anzusiedeln und Sprache mit Sprachzustand und mit synchroner Projektion gleichzusetzen.

2. Abstrakte Sprache und konkrete Sprache. Die Sprache als historisch bestimmtes "Sprechenkönnen". Die drei Probleme des Sprachwandels

"Weit davon entfernt, nach der Art von "Codes" nur zu funktionieren "en ne changeant pas", ändert /24/ sich die Sprache gerade, um als solche weiterzufunktionieren." Sprache ist nicht ergon, sondern energeia. /25/ "Die Sprache erscheint nur im Sprechen der Individuen, und Sprechen ist immer eine Sprache zu sprechen. Das ganze Sein der Sprache bewegt sich notwendigerweise in diesem Zirkel." Man kann diesen Zirkel nicht zugunsten eines Pols, wie Saussure verlassen.

Saussure faßt die Sprache als ein fait social im Sinne Durkheims auf, das im sogenannten kollektiven Bewußtsein, aber außerhalb und unabhängig von den Individuen existiere.

/34/ "Nun hindert die Tatsache, daß die Sprachen nur im Sprechen existieren, gewiß nicht, ihnen eine solche ideelle Objektivität zuzuerkennen ... . Doch heißt das nicht, daß sie eine autonome Existenz besitzen."

/36/ Allerdings ist die Sprache ein fait social, aber: "Die faits sociaux sind den Individuen nicht äußerlich, sie sind nicht extra-individuell, sondern inter-individuell und entsprechen darin dem spezifischen Sein des Menschen, das ein "Sein mit anderen" ist." Ferner ist die Sprache nicht irgendein, sondern das fait social par excellence. Ideell betrachtet, schafft das Sprechen als freie Tätigkeit die Sprache, historisch betrachtet ist die Sprache die Bedingung des Sprechens.

/46-48/ Eine Sprache ist System und Norm. "Das System ist "System von Möglichkeiten, von Koordinaten, die die offenen und die versperrten Wege angeben" eines in einer Gemeinschaft "verständlichen" Sprechens; die Norm dagegen ist ein "System verbindlicher Realisierungen", die sozial und kulturell festgelegt sind: sie entsprechen nicht dem, was "man sagen kann", sondern dem, was bereits "gesagt worden ist", und was "man" traditionellerweise in der jeweiligen Gemeinschaft "sagt". Das System umfaßt die idealen Realisierungsformen einer Sprache, das heißt, die Technik und die /48/ Regeln des entsprechenden Sprachschaffens; die Norm, die mit dieser Technik und nach jenen Regeln historisch bereits realisierten Muster. Auf diese Weise stellt das System die Dynamik der Sprache dar, die Art und Weise des Werdens, und folglich ihre Möglichkeiten, über das bereits Realisierte hinauszugehen; die Norm dagegen entspricht der Fixierung der Sprache in traditionellen Mustern, und genau in diesem Sinne stellt die Norm in jedem Augenblick das synchronische ... Gleichgewicht des Systems dar."

Die Sprecher haben ein bewußtes [sic] Wissen von ihrer Sprache.

/56/ Der Sprachwandel ist nichts Mysteriöses, sondern "befindet sich in gewissem Sinn sogar in Reichweite jedes Sprechers", denn die Sprache ist "ein unaufhörliches Schaffen".

Das Problem des Sprachwandels stellt sich dreifach: a) als rationales, theoretisches philosophisches Problem der Veränderlichkeit, b) als allgemeines sprachwissenschaftliches Problem der Bedingungen der Veränderungen, c) als historisches Problem eines bestimmten Wandels. Es ist wesentlich, das erste Problem nicht auf das zweite zurückführen zu wollen.

3. Die Rationalität des Wandels. Neuerung und Übernahme. Die Lautgesetze.

/58/ Das Problem ist, "warum das Sich-Wandeln dem Sein der Sprache entspricht", und nicht etwa, "welchen "Ursachen" die feststellbaren Veränderungen zuzuschreiben sind". Dieses Problem ist bei einem richtigen Verständnis der Natur der Sprache bereits gelöst. "Die Sprache wandelt sich /59/ gerade, weil sie nicht fertig ist, sondern durch die Sprachtätigkeit ständig geschaffen wird. Mit anderen Worten, sie wandelt sich, weil sie gesprochen wird, weil sie nur als Technik und Modalität des Sprechens existiert".

/59/ "Deswegen wäre viel eher zu fragen, warum die Sprache ... sich wiederherstellt, bzw. warum der Sprecher seinen Ausdruck nicht vollständig erfindet." Das tut er nicht, "weil die Sprache zu seiner Geschichtlichkeit, zu seinem So-Sein gehört."

/67/ "Der Sprachwandel hat seinen Ursprung im Dialog: im Übergang sprachlicher Verfahren vom Sprechen des einen Gesprächpartners zum Wissen des anderen." Der Wandel ist nicht Neuerung, sondern Übernahme der Neuerung. Die Übernahme ist gezielte Auswahl, ist "eine Operation, die sich in der Sprache als "Wissen" realisiert" /79/.

/80/ "das, was übernommen wird, ist kein "fertiges" Element ..., sondern ein formatives Element, eine Regel, ein Verfahren." /82/ "Ein neuer Lautmodus erscheint nicht gleichzeitig in allen "fertigen" Wörtern der abstrakten Sprache (denn das ist rational unmöglich, da ja auf dieser Ebene nichts geschieht) und breitet sich auch nicht von einem Wort auf andere aus, sondern wird übernommen, um zukünftige Wörter zu schaffen."

4. Die allgemeinen Bedingungen des Wandels. Systematische und außersystematische Bestimmungen. Stabilität und Instabilität der Sprachtradition

Das zweite Problem des Sprachwandels ist ein empirisches, ein "Problem verallgemeinerter historischer Erklärung" /95/ und betrifft die allgemeinen Vorgänge der Veränderungen und ihre Bedingungen. Dies ist kein kausales Problem im naturwissenschaftlichen Sinne; es handelt sich eben um Bedingungen, nicht um Ursachen.

/98/ Die Sprache ist "ein Gefüge von systematischen Verfahren ... und kann sich nur systematisch wandeln (erneuern). Folglich muß jeder Wandel als Bildung eines neuen systematischen Verfahrens seine Rechtfertigung und seine Grenzen in der Funktionalität des Systems finden, in das er sich einfügt."

/99/ Die Veränderungen manifestieren sich in der Synchronie, "funktionell gesehen, in der Gegenwart von fakultativen Varianten und isofunktionellen Verfahren in ein und demselben Sprechmodus. All das, was diachronisch betrachtet bereits Wandel ist, ist also von einem "Sprachzustand" aus gesehen als kritischer Punkt des Systems und Auswahlmöglichkeit zwischen gleichwertigen Verfahren Bedingung für einen Wandel." /104/ Mithin "ist all das, was man in den üblichen Grammatiken als "andere Möglichkeit" oder als "Ausnahme" bezeichnet findet, ein Reflex des Diachronischen im Synchronischen, sei es als Reflex eines neuen oder als Weiterbestand eines alten Modus, und bildet einen "kritischen Punkt" des realisierten Systems." /107/ "Hinsichtlich des im weiteren Sinne Systematischen läßt sich sagen, daß, lange bevor ein Element aus dem System verschwindet, in der Norm bereits die Elemente existieren, die es in seiner Funktionalität ersetzen werden." /108/ "In der Sprache gibt es keine "Schäden", die nicht auf irgendeine Weise im voraus behoben wären oder für die nicht bereits die Regulierungsmöglichkeit bestünde". Beispiele aus der lateinisch-romanischen Morphosyntaktax: Komparation, Artikel, syntaktische Relationen, periphrastische Konjugation.

Es gibt kulturelle (mittelbare) und funktionelle (unmittelbare) Bedingungen des Wandels. Die funktionellen sind folgende:

  1. Etischer Spielraum in der Realisierung emischer Einheiten (s. ‘etic vs. emic’), Lücken im System.
  2. Unterschiede in der funktionalen Leistung von Oppositionen.
  3. Auswahl isofunktioneller Einheiten.
  4. Widersprüche im System.
  5. Dynamische Interdependenz der Elemente des Systems (ein Wandel zieht einen anderen nach sich).

Diese sind die Auswahlfaktoren der Neuerungen.

5. Der Sprachwandel als historisches Problem. Sinn und Grenzen der "genetischen" Erklärungen

Das dritte Problem und das zweite bilden den besonderen und allgemeinen Aspekt des Sprachwandels qua empirisches Problem. /122/ "was man erklären muß, ist eine Reihe von Übernahmen", und das ist "ein historisches Phänomen und kann keine physiologische, sondern nur eine in kulturellen und funktionellen Begriffen formulierte historische Erklärung haben." Deswegen sind, im Falle von Lautwandel, phonetische Erklärungen fehl am Platze. Es gibt keine graduellen, "unmerklichen" Veränderungen, sondern nur ein Nebeneinander von alten und neuen Varianten /122f/. Die Gradualität betrifft Verschiebungen in der relativen Frequenz der beiden Varianten /123/. Neuerungen sind notwendig individuelle (nicht kollektive!) Akte und daher meist nicht zu eruieren. Aber sie könnten den Wandel ohnehin nicht erklären, da Neuerungen als solche unsystematisch sind; der Erklärung fähig und bedürftig sind die Übernahmen.

/147/ Bei der historischen Erklärung "genügt es nicht, festzustellen, daß es sich um etwas handelt, was "vorzukommen pflegt", und auf den universellen Grund dieses Phänomens hinzuweisen. Es gilt auch zu erklären, warum dieser universelle (und fortdauernde) Grund gerade in der Epoche wirksam wurde: das heißt, die universelle Ausdrucksnotwendigkeit als historische Notwendigkeit zu begründen."

/132-151/ Anwendung dieser Grundsätze auf das romanische Futur.

6. Kausale und finalistische Erklärungen. Der diachrone Strukturalismus gegenüber dem Sprachwandel. Vom Sinn der "teleologischen" Interpretationen

Kausale Erklärungen für Sprachwandel sind unangebracht, da sie auf der Übertragung naturwissenschaftlicher Begriffe in die Humanwissenschaft beruhen. Wenn man überhaupt von "Ursachen" des Sprachwandels reden will, so hat er auf der universellen Ebene (der des ersten Problems) nur eine einzige, auf der (empirischen) allgemeinen Ebene (der des zweiten Problems) jedoch mannigfache. [Wieder einmal weist uns Coseriu keine Brücke zwischen den beiden Ebenen.] Bevor man die Sprache empirisch untersucht, ist es notwendig zu wissen, was die Sprache ist, damit /164/ man sie überhaupt als solche erkennen und gegen das abgrenzen kann, was nicht Sprache ist, obwohl es mit denselben materiellen Wesenszügen auftreten kann. ... In den Humanwissenschaften ... sind Hypothesen im Hinblick auf das Universelle nicht möglich. Die Stelle, die in den Naturwissenschaften den Hypothesen entspricht, nimmt in den Humanwissenschaften das natürliche Wissen ein, das der Mensch von seinen eigenen Tätigkeiten und den Gegenständen, die er selbst schafft, besitzt." /165/ "Die Idee, Fakten zusammenzutragen, um die theoretischen Probleme zu lösen, ist ein reaktionärer Gedanke, der die Forschung nur aufhält und sie nicht - wie behauptet wird - solider begründet: sie ist in den extremen Fällen eine typische Form von Logikfeindlichkeit, die sich als wissenschaftliche Vorsicht ausgibt."

/166/ "In den Naturphänomenen ist zweifellos eine äußere Notwendigkeit oder Kausalität zu suchen, bei den Kulturphänomenen dagegen eine innere Notwendigkeit oder Finalität." In allem Menschlichen liegt Freiheit und daher keine Kausalität. Es gibt keine Ursachen, sondern Umstände oder Bedingungen, denen die Freiheit gegenübergestellt ist. Oder auch: es gibt nur subjektive Ursachen, Finalitäten. /176/ "Deswegen hat der Sprachwandel tatsächlich eine Wirkursache, nämlich die Sprachfreiheit, und einen universellen Grund, nämlich den Ausdrucks- (und Mitteilungs)Zweck der Sprecher. Andererseits kommen die Veränderungen gewöhnlich unter klassifizierbaren Umständen und gemäß klassifizierbarer /177/ Modalitäten vor, die wiederum Klassen und Typen von Ausdruckszwecken entsprechen; und das Feststellen dieser allgemeinen Arten von Umständen, Modalitäten und Finaitäten ist Aufgabe der die "allgemeine Ebene" des Wandels betreffenden Forschung. Auf der eigentlich historischen Ebene endlich handelt es sich immer um einen bestimmten Zweck dieser oder jener Sprecher, der unter historisch bestimmten Umständen wirksam ist."

Der Strukturalismus begeht den Fehler, die Ursachen des Wandels im System selbst zu suchen. Historisch und strukturell-funktionelle Erklärungen ergänzen einander; die "Ursache" des Wandels gibt keine an. Der diachrone Strukturalismus hat Grenzen, vor allem deswegen, weil er die Diachronie als eine Reihe von Synchronien auffaßt und damit die Synchronie-Diachronie-Antinomie nicht überwindet. Der Prager Begriff der Teleologie, auf die das Sprachsystem hingerichtet ist, ist unklar. Enthält er einen Systemdeterminismus, so ist er ein Rückfall in die Kausalität und leugnet die Sprachfreiheit. Ähnlich ist es mit den "Tendenzen": es gibt keine in der Sprache wirkenden Kräfte außerhalb des Menschen; Sprachsysteme verfolgen keine Ziele. Deswegen sind auch Voraussagen bzgl. Sprachwandel unmöglich: /201/ "es ist nur möglich zu sagen, daß unter diesen oder jenen bereits bekannten Bedingungen diese und jene Arten der Veränderungen werden eintreten können, aber weder, welche Veränderungen es im einzelnen sein werden, noch, ob sie tatsächlich eintreten werden oder nicht."

/202/ "Die allgemeinen Gesetze des Sprachwandels sind notwendigerweise Gesetze von Möglichkeiten", da sie von dem Gesetz der Freiheit der Sprache abhängen. Sie betreffen nur das Wie des Wandels und können ihn daher nicht erklären. /204/ "keine Wissenschaft erlaubt, das den Individuen Eigentümliche vom Allgemeinen abzuleiten. " Die Nicht-Prädiktabilität "rührt ... aus der Natur des untersuchten Objekts selber her." /205/

7. Synchronie, Diachronie und Geschichte

Kritik an Saussures Auffassung der Problematik. Da für den Sprecher die Sprache ahistorisch ist, wird die Synchronie als primärer Standpunkt etabliert: /212/ "der Sprecher findet sich immer mit seiner Sprache "synchronisiert" und sieht sie nicht "in Bewegung", da die Kontinuität der Sprache mit seiner eigenen Kontinuität als historisches Subjekt zusammenfällt. " Der Wandel ist für Saussure äußerlich und asystematisch, partikulär.

"Der Wandel ist für de Saussure "Beschädigung" , "Stö/221/rung, "Kampf einer blinden Gewalt gegen die Organisation des Systems", weil eben seine Auffassung der Sprache im Grunde die eines geschlossenen, ein für alle Mal "fertigen" Systems ist: eine "verdinglichte Abstraktion"."

/226-235/ Kritik der Genfer, Kopenhagener und Prager Schule. "Empirisch geht man vom System aus, um den Wandel zu erklären: Das System wird als gegeben betrachtet und der Wandel /236/ als Problem. Strenggenommen und rational gesehen jedoch, ist die Fragestellung umzukehren, da ja das "Zustandekommen" eines Sprachverfahrens seinem "Zustandegekommen-Sein" vorausgeht. Man muß vom Wandel ausgehen, um die Gestaltung des Systems zu verstehen (nicht, um ein System in einem bestimmten Augenblick zu beschreiben), denn die Realität des Systems ist gewiß nicht weniger problematisch als die Realität des Wandels. ... Auf die Frage ..., warum es ein System gibt, läßt sich nur die Antwort geben, daß das System existiert, weil es geschaffen wird. ... Und dieses letzte begreift ... mit ein, daß die Tätigkeit, durch die die Sprache geschaffen wird, selbst systematisch ist ... die Entwicklung der Sprache ist ... eine ständige Systematisierung. Und jeder Sprachzustand stellt eine systematische Struktur dar, gerade weil er ein Moment der Systematisierung ist."

Dies hat Konsequenzen für die synchrone Beschreibung: /238/ "sie muß die Sprache als offenes System betrachten ... . Sie darf nicht als ausgeglichen darzustellen versuchen, was es nicht ist", sondern muß der Dynamik Rechnung tragen durch Aufweisung der produktiven Strukturen und der schwachen Punkte. /239/ "Die strukurellen Schemata sollten die sprachliche Verschiedenheit erfassen und ordnen, nicht sie abschaffen." Die Dynamik der Sprache voll erfassen kann allerdings nur die Sprachgeschichte. Die Saussuresche atomistische Diachronie muß durch Sprachgeschichte ersetzt werden. Diese umfaßt die Sprachbeschreibung.

Exzerpt Christian Lehmann