B1. | a. | Erna hung up the dress. |
b. | Erna hängte das Kleid auf. |
B2. | a. | Erna has hung up the dress. |
b. | Erna hat das Kleid aufgehängt. |
B3. | a. | The dress was hung into the wardrobe. |
b. | Das Kleid wurde in den Schrank gehängt. |
B4. | a. | that Erna hung up the dress which she had bought |
b. | daß Erna das Kleid aufhängte, das sie gekauft hatte |
Während die a-Sätze hinsichtlich der Linearisierung unauffällig sind, weisen die b-Sätze einen Widerspruch zwischen der Inhalts- und der Ausdrucksstruktur auf, der Diskontinuität heißt. Stellen Sie fest, wo diese jeweils liegt:
(8 P.) Geben Sie für die sprachlichen Einheiten, die in den folgenden Ausdrücken unterstrichen sind, jeweils durch Ankreuzen der zutreffenden Spalte an, ob sie signifikativ oder lediglich distinktiv sind.
sprachliche Einheit | signifikativ | distinktiv |
/ɛrge:pnis/ | x | |
/ɛrge:bən/ | x | |
/ɛrge:ən/ | x | |
/ɛrge:bən/ | x | |
/ʃraist/ | x | |
/faist/ | x | |
/ʃrait/ | x | |
/brait/ | x |
Eine Einheit gilt als signifikativ, wenn die Kette, in der sie hier vorkommt, ein deutsches Wort abgibt, in dem sie signifikativ ist.
(8 P.) Bezeichnen Sie durch Ankreuzen der zutreffenden Spalte für jeden der folgenden Ausdrücke, ob die Zuordnung von Significans und Significatum idiosynkratisch ist oder Regeln folgt.
Ausdruck | holistisch | analytisch |
---|---|---|
Regel | x | |
Ausnahme | x | |
Heiliger Nikolaus | x | |
Weihnachten | x | |
treffen | x | |
trefflich | x | |
bin | x | |
lebe | x |
. | a. | Harry runs ten miles in an hour. |
b. | h æ r i r ʌ n z t ɛ n m a ɪ l z ɪ n ə n a ʊ ɚ |
(3 P.) Akzeptieren Sie .b als phonologische Wiedergabe des Satzes .a. Zeigen Sie die zweifache Gliederung von .b, indem Sie die Einheiten der ersten Gliederung durch "/" und die Einheiten der zweiten Gliederung durch "," abtrennen. (Bedenken Sie, daß nicht alle kleinsten bedeutungstragenden Einheiten Wörter sind.)
b. | /h, æ, r, i, / r, ʌ, n, / z, / t, ɛ, n, / m, a, ɪ, l, / z, / ɪ, n, / ə, n, / a, ʊ, ɚ, |
Kommentar: Falls aɪ ein Dipththong und aʊɚ ein Triphthong ist, wären die internen Kommata zu streichen.
B1. | haben - sein mit dem Partizip Perfekt intransitiver Verben |
B2. | können - müssen mit dem Infinitiv |
B3. | schwaches Präteritum (z.B. in sagte) - starkes Präteritum (z.B. in trug) |
B4. | synthetischer Konjunktiv II (z.B. in trüge) - analytischer Konjunktiv II (z.B. in würde tragen) |
B5. | ehe - bevor |
B6. | als - nachdem |
B7. | Perfekt (z.B. in bin gelaufen) - Präteritum (z.B. in lief) |
B8. | sein – werden mit dem Partizip transitiver Verben |
Lösung
B1: (annähernd) komplementäre Distribution
B2: Opposition
B3: (annähernd) komplementäre Distribution
B4: (annähernd) freie Variation
B5: freie Variation
B6: Opposition
B7: Opposition
Ausnahmen zu B1: habe geschwommen und bin geschwommen, dito gewandert usw. Die alternativen Formen bedeuten nicht immer dasselbe; vgl. wir haben lange getanzt vs. wir sind durch den Saal getanzt.
Ausnahmen zu B3: backte und buk, webte und wob usw. Die alternativen Formen bedeuten dasselbe und sind nur diachron phasenverschoben.
Reinliche komplementäre Verteilungen, wie in der Phonologie, findet man bei bedeutungstragenden Einheiten selten, wegen der Neigung der Leute, mit verschiedenen Signifikantia verschiedene Signifikata zu assoziieren.
B1. | a. | Tischchen - Tischlein |
b. | Blümchen - Blümlein | |
c. | Männchen - Männlein |
B2. | a. | lauter - lautest |
b. | weiser - weisest | |
c. | bunter - buntest |
B3. | a. | Herren - *Herrer |
b. | Frauen - *Frauer | |
c. | Kinder - *Kinden | |
d. | Viecher - *Viechen |
In B1 - B3 geht es um Zeichen (Suffixe), die an Substantiven und Adjektiven auftreten und deren Bedeutung abwandeln. In jedem Beispiel stehen zwei solcher Suffixe in einer paradigmatischen Beziehung zueinander.
B1. | alle deine erwachsenen Söhne |
Vielleicht haben wir auf der Versammlung einen Fehler gemacht.
B1. | Erna verführte ihren Freund unter einer Linde. |
1 Ein Syntagma kann auch bloß aus einer Einheit bestehen.
B1. | ausgesprochen, sofort, zu, noch, gemeinsam, schnell, ganz |
Die Wörter in B1 können als Adverbien gebraucht werden. Beschränken Sie sich auf diese Funktion und zeigen Sie, daß auch sie noch heterogen ist, indem sie eigentlich zwei verschiedene Distributionsklassen umfaßt.
V_ : sofort, noch, gemeinsam, schnell
_ Adj/_Adv: ausgesprochen, zu, ganz Hypothese: die Klasse der präadjektivischen ist gleich der Klasse der präadverbialen Adverbien. |
(9 P.) Die folgenden Beispiele zeigen verschiedene Verfahren, die Kombination der Bedeutung eines verbalen Lexems mit einer semantischen Komponente als Operator auszudrücken. Klassifizieren Sie sie, indem sie in jeder Zeile die richtige Spalte ankreuzen:
Basis | semant. Komponente | Ausdruck | lexikalisch | flexivisch | lexikalisch-syntaktisch | derivativ | frei grammatisch |
---|---|---|---|---|---|---|---|
“trinken” | Kausativ | tränken | x | ||||
“trinken” | Kausativ | trinken lassen | x | ||||
“lernen” | Kausativ | lehren | x | ||||
“laufen” | Präteritum | lief | x | ||||
“brennen” | Terminativ | verbrennen | x | ||||
“vergessen” | Perfekt | vergessen haben | x | ||||
“laufen” | Konjunktiv II | liefe | x | ||||
“laufen” | Konjunktiv II | würde laufen | x | ||||
“brennen” | Progressiv | gerade brennen | x |
(Das Wort Mädchenhandelsschule ist strukturell zweideutig.)
B1. | Neugierverhalten, erstaunlich, Schädelbasisbruch, Oberpostdirektor, Falschmünzerwerkstatt, Weltsicherheitsrat, Verundeutlichung, Einbeziehbarkeit, Gegenüberstellung, Unergiebigkeit |
B1 enthält eine Menge komplexer Wörter.
Affix | Basis | Resultat |
---|---|---|
ver- | Verb | Verb |
er- | Verb | Verb |
-lich | Verb | Adj |
-er | Verb | Substantiv |
-heit | Adj | Substantiv |
un- | Adj | Adj |
-ung | Verb | Substantiv |
be- | Verb | Verb |
-bar | Verb | Adj |
-keit | Adj | Substantiv |
-ig | Verb | Adj |
(4 P.) Zeichnen Sie ein Diagramm für die interne Konstituentenstruktur von Ununterscheidbarkeitsaxiom.
[[[ Un [[ unter scheid ] bar ]] keits ] axiom ]
Zeigen Sie die syntagmatische morphologische Struktur folgender Wörter durch Klammerung auf:
Lösung
1. [ [ [ Wort [ bild ung ] ] s] regel ]
2. [ [X]V-ung]N
(Daten aus dem Italienischen)
1. Segmentierung
B1. | a. | ragazzo "Junge" - ragazza "Mädchen" |
b. | ragazzino "kleiner Junge" - ragazzina "kleines Mädchen" | |
c. | canna "Rohr" - cannella "Röhrchen" - cannellone "großes Röhrchen" | |
d. | padre "Vater" - padrone "Patron (großer Vater)" - padrona "Patronin" |
Stellen Sie durch Substitutionstests (inkl. Substitution durch Null!) die Morphe in B1 fest. Wo besteht Sicherheit über die Morphemgrenzen, wo nicht?
2. Klassifikation
B2. | a. | ragazzo "Junge" - ragazza "Mädchen" |
b. | padrone "Patron" - padrona "Patronin" |
B3. | a. | ragazzino "kleiner Junge" - ragazzetto "kleiner Junge" |
b. | carrozza "Kutsche" - carrozzina - "kleine Kutsche" - carrozzetta "kleine Kutsche" |
B4. | a. | ragazzo "Junge", padre "Vater" |
b. | ragazzino "Jungchen" - padrino "Väterchen" | |
c. | ragazzone "großer Junge" - padrone "Patron" |
Klassifizieren Sie die unterstrichenen Morphe aufgrund ihrer Distribution zu Morphemen.
Formulieren Sie die Bedingungen der yukatekischen Halbvokalprothese. Nehmen Sie an, daß die Bedingungen so allgemein sind, wie die Evidenz aus den Beispielen es zuläßt.
Stellen Sie sich vor, Sie müßten Deutsch als eine unbekannte exotische Sprache analysieren. Sie stoßen auf folgende Morphe:
B1. | a. | /ig/, z.B. in /vɔlk-ig-ə/ "wolkige" |
b. | /iç/, z.B. in /vɔlk-iç/ "wolkig" |
B2. | a. | /t/, z.B. in /ybɚ'le:k-t/ "überlegt" (Partizip Perfekt) |
b. | /ən/, z.B. in /ybɚ'fa:R-ən/ "überfahren" (Partizip Perfekt) |
Hinweis: Es empfiehlt sich, die in Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft gegebenen Definitionen der hier gebrauchten Termini zu ignorieren.
1. In beiden Fällen ergibt eine Substitutionsprobe, daß sie nicht im selben Kontext füreinander einsetzbar sind (B1: es gibt kein [volkig] bzw. [volkiçe]. B2: es gibt kein /y:beR'le:gen/ bzw. /y:beR'fa:Rt/ als PPP), sondern in komplementärer Verteilung stehen (s. Frage 2). Außerdem haben sie, wie die Übersetzungen ausweisen, je dieselbe Funktion. Also müssen es Allomorphe eines Morphems sein.Korrektur: In der Aufgabe geht es darum, bestimmte morphologische Verhältnisse zu beweisen. Das ist nicht dasselbe wie eine Definition solcher Verhältnisse zu zitieren. Synonymie ist kein (hinreichender) Grund für Allomorphie. Die Derivationssuffixe -ung und -t sind synonym, aber keine Allomorphe. Allomorphie ist ein strukturelles Verhältnis. In einigen Varietäten stehen /ig/ und /iç/ nicht in komplementärer Verteilung. Das ist aber nicht (das in solchen Aufgaben als Default angenommene) Hochdeutsch. |
2. Bei B1: {ig} ist am Silbenende /iç/, sonst /ig/.Weitere Beispiele: heiligt, Heiligung. Bei B2: {Part.Perf.} ist nach schwachen Verben /t/, nach starken Verben /ən/. Korrektur: Hat nichts damit zu tun, daß ein Flexionssuffix folgt (dies wäre eine morphologische Bedingung!). Die beiden Umgebungen müssen nicht ad hoc nach den gegebenen Beispielen, sondern logisch komplementär formuliert sein. Strukturverhältnisse einer Sprache können sich nicht dadurch unterscheiden, daß das eine historisch begründet ist, das andere nicht. |
3. Die erste Alternation ist phonologisch konditioniert, weil die dafür verantwortliche Kontextbedingung (Silbenende) eine phonologische ist.Die zweite Alternation ist morphologisch konditioniert, weil die dafür verantwortliche Kontextbedingung (Konjugationsklasse) eine morphologische ist. Korrektur: Phonologische vs. morphologische Konditionierung hat nichts mit (fehlender) Wiedergabe in der Schrift zu tun. Außerdem war die Aufgabe gerade, keine Schrift vorauszusetzen. |
Der englische definite Artikel the weist eine Alternation auf je nachdem, ob er vor Wörtern wie ape oder tape steht. Je nach der Art der von ihr betroffenen Einheiten kann es sich um eine phonologische oder eine morphologische Alternation handeln. Unabhängig davon können die Bedingungen, unter denen die Varianten auftreten, phonologische oder morphologische sein.
Lösung:
1. [ðə][ði]
2. Die erste Form tritt vor Konsonant (inkl. Halbvokal), die zweite vor Vokal auf. Die Bedingungen sind also phonologischer Natur.
3. Von der Alternation ist ausschließlich der definite Artikel betroffen, nicht etwa alle Wörter, die auf [ə] enden. Insoweit ist es also eine morphologische Alternation (eine Allomorphie).
4. Sie sorgt, da sie zwischen die beiden marginalen Vokale ein [j] epenthetiert, für einen regelmäßigen Wechsel von Konsonant und Vokal im Syntagma. Man kann sie also als Silbenstrukturprozeß [Epenthese] auffassen.
Der englische indefinite Artikel a weist eine Alternation auf je nachdem, ob er vor Wörtern wie ape oder tape steht. Je nach der Art der von ihr betroffenen Einheiten kann es sich um eine phonologische oder eine morphologische Alternation handeln. Unabhängig davon können die Bedingungen, unter denen die Varianten auftreten, phonologische oder morphologische sein.
Lösung:
1. [ə][ən]
2. Die erste Form tritt vor Konsonant (inkl. Halbvokal), die zweite vor Vokal auf. Die Bedingungen sind also phonologischer Natur.
3. Von der Alternation ist ausschließlich der indefinite Artikel betroffen, nicht etwa alle Wörter, die auf [ə] enden. Insoweit ist es also eine morphologische Alternation (eine Allomorphie).
4. Sie sorgt für einen regelmäßigen Wechsel von Konsonant und Vokal im Syntagma. Man kann sie also als Silbenstrukturprozeß [Prosthese] auffassen.
mein-e | leid-e | reis-e |
mein-st | leid-est | reis-t |
mein-t | leid-et | reis-t |
mein-en | leid-en | reis-en |
mein-t | leid-et | reis-t |
mein-en | leid-en | reis-en |
1 Dazu müssen Sie möglicherweise mehr Beispiele sammeln.
Lösung:
Das folgende Paradigma enthält die Subjektspronomina des Maori.
Person
Numerus ╲ | Sg. | Du. | Pl. |
1. inkl. | taaua | taatou | |
---|---|---|---|
1. exkl. | au | maaua | maatou |
2. | koe | koorua | koutou |
3. | ia | raaua | raatou |
Machen Sie eine morphologische Analyse, welche die Morpheme und Allomorphe identifiziert.
Morphem | Bedeutung |
---|---|
taa | 1. inkl. |
au ~ maa | 1. exkl. |
koe ~ koor ~ kou | 2. |
ia ~ raa | 3 |
-ua | Dual |
-tou | Plural |
Hypothesen:
Die Allomorphe /au/ und /ia/ stehen, wenn kein Suffix folgt; sonst /taa/ bzw. /raa/.
/koor/ → /kou/ vor Konsonant; → /koe/ am Wortende.
(7 P.) Welche morphologischen Prozesse unterscheiden jeweils die Glieder der folgenden Paare?
B1. | bringe - brachte | rechts: a) unanalysiert: innere Modifikation; b) analysiert als Kombination: innere Modifikation + Suffigierung |
B2. | lat. imperator "(der) Feldherr" - imperatoris "(des) Feldherrn" | rechts: Suffigierung |
B3. | springe - Sprung | links: Suffierung; rechts: innere Modifikation: Ablaut |
B4. | Huhn - Hühnchen | rechts: innere Modifikation: Umlaut + Suffigierung |
B5. | beginnen - begonnen | rechts: innere Modifikation: Ablaut |
B6. | nehmen - genommen | links: Suffigierung; rechts: Zirkumfigierung + innere Modifikation: Ablaut |
B7. | lat. tund(o) "stoße" - tutud(i) "stieß" | links: Infigierung; rechts: Reduplikation |
Indikativ Präteritum | Konjunktiv II |
stand | stände |
bat | bäte |
bot | böte |
starb | stürbe |
schuf | schüfe |
lief | liefe |
Das Partizip Perfekt wird teils durch Veränderung der Wurzel, teils durch Affigierung gebildet. Die Einzelheiten der Veränderung der Wurzel (in B1) sind nicht Gegenstand der Aufgabe.
B1. | a. | biete – habe geboten |
b. | verbiete – habe verboten | |
c. | biete an – habe angeboten | |
B2. | a. | arbeite – habe gearbeitet |
b. | verarbeite – habe verarbeitet | |
c. | arbeite ab – habe abgearbeitet |
(6 P.) Geben Sie die Regeln der Affigierung an (dazu müssen Sie ggf. mehr Beispiele sammeln). Beantworten Sie dabei die Frage, um welche Art von Affixen es sich jeweils handelt.
Das deutsche Partizip Perfekt wird von einem Verbstamm X
wie folgt gebildet:
X
-(e)t. Es wird also durch Suffigierung gebildet.X
-en. Es wird also durch Zirkumfigierung gebildet.Ist das Verb komponiert, wird das Determinans des Kompositums bei der Bildung des Partizips behandelt, als gehörte es nicht zum Stamm.
(6 P.) Illustrieren Sie sechs Allomorphe des deutschen substantivischen Pluralmorphems durch je ein Beispiel.
Junge-n
Frau-en
Brüder
Kind-er
Sozi-s
Männ-er
Wagen
Mäus-e
Tag-e
1. | halten | hielten |
2. | kennen | kannten |
3. | gehen | gingen |
4. | klemmen | klemmten |
5. | denken | dachten |
Durch welche morphologischen Prozesse wird in den obigen Paaren das Präteritum gebildet?
1. | interne Modifikation: Ablaut |
2. | interne Modifikation: Ablaut + Suffigierung |
3. | Suppletion |
4. | Suffigierung |
5. | Suppletion + Suffigierung |
B1. | taubstumm, Wandschrank, Feingold, drehbohren, hellrot, gutmachen, Dichterkomponist, Schrankwand, Breitwand, kennenlernen, fahrbereit, radfahren, fünfzehn, Werkshalle, Haltebügel, himmelblau, Rotkehlchen, weinrot, Hosenrock, Tageblatt, Blaubart, Strumpfhose, Trotzkopf |
B1 enthält eine Menge von Komposita.
B1. | dazwischenschlagen, übermorgen, veilchenblau, Haustür, ebendort, Staatstrauer, breittreten, grünblau, fahrradfahren, Wegerecht |
B2. | irrig, säuberlich, säubern, Dummheit, tränken, professoral, eilends, Sendung, zertreten, abends, Burschenschaft, löffeln, röten |
[ __ ]V | [ [X]V __ ]N.f | |
| | | | |
Wandl | -ung |
Kategorisieren Sie die Derivationssuffixe -heit, -schaft, -ig, -s nach diesem Schema.
Determinatum Determinans ╲ |
Substantiv | Adjektiv | Verb | Adverb |
Substantiv | Haustür, Staatstrauer, Wegerecht | veilchenblau | fahrradfahren | |
---|---|---|---|---|
Adjektiv | grünblau | breittreten | ||
Verb | ? | |||
Adverb | dazwischenschlagen | übermorgen1, ebendort |
Resultat
Basis ╲ |
Substantiv | Adjektiv | Verb | Adverb |
Substantiv | Burschenschaft | professoral | löffeln | abends |
---|---|---|---|---|
Adjektiv | Dummheit | grünlich | säubern | säuberlich, eilends |
Verb | Sendung | irrig | tränken, zertreten | |
Adverb |
Die Wortart eines Kompositums bestimmt sich durch die Wortart seines Determinatums. Die Wortart eines Derivatums bestimmt sich nach der Kategorialität des Derivationsoperators.
[ [ Dumm ]A -heit ]N.fem
[ [ Burschen ]N -schaft ]N.fem
[ irr- ]V -ig ]A – [ wolk- ]N -ig ]A
1 Genau genommen ist über nicht ein Adverb, sondern eine Präposition.
B1. | blumig, Häuschen, unglücklich, fälschlicherweise, spötteln, Trank, Deutsch, schreckhaft, jählings, äußern, grünlich, Ankunft, feind, Roheit, heutig, hoffentlich, Sicht, trotz, ostwärts, verkleinern, versprechen, Lage, vorhanden, Jenseits, lesbar, Feindschaft, Beschreibung, orten, Ständer, abgeleitet, bejahen, äpfeln |
B1 enthält eine Menge von abgeleiteten Wörtern.
Lösung
Ableitung
Basis |
Substantiv | Adjektiv | Verb | Adverb |
Substantiv | Häuschen, Feindschaft | blumig, traumhaft, feind | orten, äpfeln | trotz, ostwärts |
Adjektiv | Deutsch, Roheit | unglücklich, grünlich | äußern, verkleinern | jählings |
Verb | Trank, Ankunft, Beschreibung | lesbar, abgeleitet | spötteln, versprechen | hoffentlich |
Adverb | Jenseits | heutig | bejahen | fälschlicherweise |
2.
B1. | Abwasch, Erhalt, Treff |
B2. | schneidern, grünen, tagen |
1.
groll-e | soll |
groll-st | soll-st |
groll-t | soll |
groll-en | soll-en |
groll-t | soll-t |
groll-en | soll-en |
2.
Es gibt zwei Konjugationsmuster, die sich in der Konjugation der ersten und dritten Person des Singulars unterscheiden. Muster 1 hat für die beiden Personen die Allomorphe -e, -t, Muster 2 die Allomorphe 0, 0. In den anderen Flexionsformen tritt in allen Konjugationsmustern jeweils dasselbe Morph auf.
3.
Ist es ein Modalverb, so wähle für die 1. und 3. Ps. Sg. die Allomorphe von Muster 2. Andernfalls wähle die Allomorphe von Muster 1.
1 D.h.: bilden Sie die Stammformen.
1.
meid-e | leid-e | verleid-e |
mied | litt | verleid-et-e |
ge-mied-en | ge-litt-en | verleid-et |
2. 1) Eine Gruppe von Verben (die schwachen) hat in allen Formen ein einziges Stammallomorph.
2) Eine zweite Gruppe von Verben (die starken) hat ein zweites Allomorph mit einem anderen Vokal ohne phonologischen Bezug (Ablaut). [Das t in litt braucht nicht eigens behandelt zu werden.]
3. In starken Verben wechselt der Stamm im Präteritum und Partizip Passiv in einen lexikalisch bestimmten anderen Vokal.
[Es können auch im Präteritum und im Partizip zwei verschiedene sein.]
1.
groll-e | soll | will | darf |
groll-st | soll-st | will-st | darf-st |
groll-t | soll | will | darf |
groll-en | soll-en | woll-en | dürf-en |
groll-t | soll-t | woll-t | dürf-t |
groll-en | soll-en | woll-en | dürf-en |
2. 1) Eine Gruppe von Verben hat in allen Formen ein einziges Allomorph. Diese Gruppe umfaßt Vollverben und Modalverben.
2) Eine zweite Gruppe von Verben, die ausschließlich Modalverben enthält, hat zwei Allomorphe mit verschiedenem Vokal ohne phonologischen Bezug. Das Verhältnis kann unter Ablaut subsumiert werden.
3. In Modalverben, die für Ablaut markiert sind, tritt im Singular des Präsens Indikativ Aktiv das eine, im Plural (und übrigens in der ganzen übrigen Konjugation) das andere Allomorph auf.
Bilden Sie von den Verben senden, schicken, analysieren das Partizip Perfekt und das Verbalsubstantiv auf -ung und erläutern Sie daran den Unterschied zwischen Flexion und Derivation.
- gesandt, geschickt, analysiert; Sendung, ?Schickung, *Analysierung
- Flexion ist kategoriell regelmäßig in dem Sinne, daß eine Flexionskategorie von allen Mitgliedern einer gegebenen Wortart bildbar und die resultierende Bedeutungsveränderung immer dieselbe ist. Derivation ist kategoriell unregelmäßig in dem Sinne, daß eine derivative Kategorie nicht von allen Mitgliedern einer Wortart bildbar (*Analysierung) oder das Produkt semantisch unregelmäßig ist (?Schickung). - Analysierung gibt's nicht, weil's Analyse schon gibt (Blockade eines Wortbildungsprozesses). |
Gegeben sind deutsche Wörter wie nachts, flugs, eilends
Lösung:
B1. | bin - war - gewesen |
B2. | gut - besser - best |
B3. | Geschäftsmann - Geschäftsleute |
B1 - B3 enthalten Flexionsformen je eines Wortes.
Lösung
1. rede - redete -geredet
schön - schöner - schönst
Geschäftsfrau - Geschäftsfrauen
2.
3.a. gehe, ging, gegangen
b. viel, mehr, meist
c. Kind, Pänz
Die Repräsentationen in den folgenden Paradigmen sind phonemisch.
Das türkische Substantiv flektiert nach folgendem Muster (Beispiel "Haus"):
Numerus Kasus ╲ | Singular | Plural |
Nominativ | ev | evler |
---|---|---|
Genitiv | evin | evlerin |
Dativ | eve | evlere |
Akkusativ | evi | evleri |
Ablativ | evden | evlerden |
Lokativ | evde | evlerde |
Das russische Substantiv flektiert nach folgendem Muster (Beispiel "Tisch"):
Numerus Kasus ╲ | Singular | Plural |
Nominativ | stol | stalý |
---|---|---|
Genitiv | stalá | stalóv |
Dativ | stalú | stalám |
Akkusativ | stol | stalý |
Instrumental | stalóm | stalám'i |
Lokativ | stal'é | staláx |
1.
Türk. ev “Haus”, (∅ Nominativ,) -in Genitiv, -e Dativ, -i Akkusativ, -den Ablativ, -de Lokativ; (∅ Singular,) -ler Plural. (Die Nullmorpheme muß man nicht ansetzen.)
Russ. stol ~ stal- “Tisch”, ∅ Nom./Akk.Sg., -á Gen.Sg., -ú Dat.Sg., -óm Instr. Sg., -'é Lok.Sg.; -ý Nom./Akk.Pl., -óv Gen.Pl., -ám Dat.Pl., -ám'i Instr.Pl.; -áx Lok.Pl.
2.
Im Türkischen gibt es für jeden Wert einer Flexionskategorie ein Morphem. Ist dieser Wert spezifiziert, wird das Morphem an den Stamm angefügt, sonst nicht.
Im Russischen werden die Werte, die eine Wortform für seine Flexionskategorien annimmt, alle in einem einzigen Morphem fusioniert ausgedrückt; für jede Kombination von Werten gibt es also ein Morphem.
3.
Die türkische, i.e. agglutinative Technik ist der Syntax ähnlicher, denn sowohl in der Syntax als auch in der agglutinativen Morphologie werden Einheiten sequentiell miteinander kombiniert.
a. | kauf-e | kauf-st | kauf-t | ||
---|---|---|---|---|---|
b. | Lat. modus "Art" im Singular: | ||||
mod-us | mod-i | mod-o | mod-um | mod-o | |
Nom. | Gen. | Dat. | Akk. | Abl. |
a. | Kind | Kind-er |
---|---|---|
b. | kauf-e | kauf-t-e |
c. | schön | schön-er |
(8 P.) Zeigen Sie, daß nach den Kriterien von Webskript §2.2.4.1.2 im Deutschen der Plural gegenüber dem Singular markiert ist.
Untersuchen Sie die Markiertheitsverhältnisse der deutschen Modi Indikativ und Konjunktiv anhand eines Beispielpaars wie schlug – schlüge:
Die wichtigsten deutschen Kasusrelatoren sind die Kasus und die Präpositionen. Die folgenden Präpositionen sind primäre Präpositionen: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen, bei, von, zu, ab, aus, mit, nach, samt, seit.
Stellen Sie die relative paradigmatische Variabilität von Kasus und primären Präpositionen fest.
Es gibt im Deutschen nur ganz wenige Kontexte, wo zwei Kasus alternieren. Beispiele:
Der Normalfall ist, daß in einem gegebenen Kontext nur ein Kasus möglich ist, wie der Versuch, in einem beliebigen Absatz des Webskripts an passender Stelle einen Kasus auszutauschen, lehrt.
Es gibt zahlreiche Kontexte, wo zwei Präpositionen in Opposition stehen, z.B. in Erna steht vor/hinter der Kirche. Daneben gibt es auch Kontexte, wo die Präposition nicht ersetzt werden kann. Das gilt z.B. bei Verben mit präpositionaler Rektion, z.B. in Erna verließ sich auf/*unter Erwin.
Die (intra)paradigmatische Variabilität der Präpositionen ist also ungleich höher als die der Kasus. Der Kasus wird fast immer durch eine syntaktische Regel erfordert; die Wahl der Präposition dagegen folgt in vielen Fällen semantischen Rücksichten, d.h. dem, was der Sprecher sagen will.
Die folgenden Präpositionen sind primäre Präpositionen: ab, an, auf, aus, bei, hinter, in, mit, nach, neben, samt, seit, über, unter, von, vor, zu, zwischen.
Zu einem Vollverb X
wird der periphrastische Konjunktiv II wie folgt gebildet:
[ würd- -Personalendung ]V.Konj_II.fin [ X ]V.Inf ]V.Konj_II.fin
B1. Du hast Helmut und Hannelore getraut.
(2 P.) Zeigen Sie, daß hast ... getraut, wiewohl syntagmatisch getrennt, doch eine (komplexe) Verbform ist.
Wenn man den Satz in ein anderes Tempus setzt, erscheint eine einfache Verbform, z.B. traust, trautest. Wird im Tempusparadigma die Kategorie Perfekt gewählt, so muß ein Hilfsverb eingesetzt werden, das in bestimmten syntaktischen Situationen vom Vollverb getrennt wird. |
auflegen | auferlegen |
abrufen | abberufen |
zuteilen | zuerteilen |
vorstellen | vorbestellen |
anwandeln | anverwandeln |
Achtung, die Datenpräsentation ist bewußt irreführend!
Kommentar: In Wörtern wie verausgaben scheinen Präfix und Präverb in umgekehrter Reihenfolge zu stehen. Aber die Struktur ist [ver- [ aus-gab- ]N ]V. Es liegt also keine Präverbierung von gab- vor. Stattdessen wird von der Basis [ausgeb]V zunächst [Ausgabe]N abgeleitet. Dieses wird dann durch Präfix verbalisiert.
(7 P.) Weisen Sie die folgenden grammatischen Regeln der Morphologie oder der Syntax zu:
B1 enthält eine Menge von Adjektiven. B2 illustriert zwei Kontexte, in denen Adjektive auftreten, genannt “attributiver Gebrauch” (B2.a) und “prädikativer Gebrauch” (B2.b).
B1. | dortig, ehemalig, eingedenk, getrost, gewillt, heillos, klaglos, quitt, ständig, zerstreut | |
B2. | a. | der zerstreute Professor |
b. | der Professor ist zerstreut |
B1 enthält eine Menge von auf -lich abgeleiteten Wörtern.
B1. | abenteuerlich, bitterlich, folglich, freundlich, schwerlich, sicherlich, sommerlich |
Geben Sie die syntaktische Kategorie der folgenden acht Syntagmen an:
B1. | du |
B2. | jenseits des Flusses |
B3. | erfolgreiche Frau |
B4. | war eine traurige Geschichte |
B5. | folgte dem Führer blindlings |
B6. | ganz erheblich zu schnell |
B7. | Fritz |
B8. | jenseits |
Die syntaktischen Kategorien stehen im Skript, § 2.3.1.
B1. NS
B2. PräpS
B3. Nom
B4. PrädS
B5. PrädS, VS
B6. Adj-al (evtl. Adv-al)
B7. NS
B8. Adv-al (oder Prädikatsnomen)
Genitivattribute können im Deutschen prinzipiell prä- (B1) oder postnominal (B2) stehen.
B1. | Ernas neues Kleid |
B2. | die Entscheidung der Bundesregierung |
Stellen Sie durch Anwendung geeigneter Methoden fest, welche Klassen von (pro-)nominalen Ausdrücken in den beiden Positionen des Genitivattributs stehen können.
Das Possessivpronomen als Attribut wäre ein possessives Attribut, aber kein Genitivattribut. Es wird dennoch im folgenden zusätzlich einbezogen.
1. Pränominale Genitivattribute
a. | mein/Erwins/des Kanzlers/?der Lehrerin schöner Hut | |
b. | *einiger Leute schöner Hut, ?einiger Leute Meinung, *meiner Familie Wohnung, *des Nominalsyntagmas erste Konstituente, *der Butter/des Käses Konsistenz |
In Position eines pränominalen possessiven Attributs bzw. Determinators können zwanglos Possessivpronomina und Eigennamen stehen. Bezeichnungen individueller Personen können da auch stehen, aber die Konstruktion ist eher ungebräuchlich (B3.a). Andere Nominalsyntagmen können da entweder nicht stehen, oder die Konstruktion ist stilistisch stark markiert. Je höher also ein nominaler Ausdruck auf der Empathie-/Belebtheitshierarchie, desto eher kann er in dieser Position stehen.
2. Postnominale Genitivattribute: alle.
B1. | Apfel, Stein, Schreibtisch ... |
B2. | Holz, Sand, Wasser ... |
B3. | Stück, Haufen, Glas ... |
Die Beispielreihen in B1 und B2 repräsentieren zwei verschiedene lexikalische Klassen.
Y
der Operand und X
der Operator. Die Operation überführt den Operanden in ein zählbares Nominal.
Die Kolumne läuft jetzt schon ziemlich lange.
1:
Kriterial für die Feststellung der Konstituenz ist die Frage, welche Teile des Adverbials in Erststellung gebracht werden können:
Jede der Stellungsvarianten 1 - 4 hat ein Pendant mit dem Subjekt am Schluß:
Diese Varianten bringen jedoch gegenüber den ersteren keinen zusätzlichen Aufschluß und werden im folgenden ignoriert. Dasselbe gilt für weitere Varianten, die die postverbalen Adverbien umstellen.
Der Test hat kein eindeutiges Ergebnis in bezug auf die Konstituenz. Denn gemäß Permutation Nr. 2 scheint jetzt schon eine Konstituente zu sein, gemäß Nr. 3 jedoch schon ziemlich lange. Erstere Konstituenz setzt allerdings einen Kontrastakzent auf jetzt voraus; d.h. sie verletzen die Bedingung, daß der Skopus der Fokuspartikel (schon) intakt bleiben muß. Daher entscheide ich mich unten für die letztere.
Zwei Ergebnisse bzgl. der Adverbialien sind jedoch sicher:
Folgende Permutation
zeigt ebenfalls, daß jetzt und schon keine Schwestern sind.
Die Permutationen sind nicht alle synonym, weil der Skopus von schon wechselt. Wenn man noch klarere Skopusveränderungen zuläßt, werden noch mehr Permutationen möglich, etwa:
2.
[ [ Die Kolumne ] [ läuft [ jetzt ] [ schon [ ziemlich lange ] ] ] ]
1 Eine Google-Suche (05.06.07) ergibt folgendes: Die Sequenz jetzt schon ziemlich lange wird 9.800 mal gefunden, davon unter den ersten 30mal kein einziges Mal in Erststellung. Die Sequenz schon ziemlich lange habe wird 161mal gefunden, und zwar bereits unter den ersten 10 Belegen einmal am Anfang eines selbständigen Satzes.
B1. | Some extremely progressive students want the professors of this university to be paid by the hour. |
2 Lassen Sie [ to be paid ]VS unanalysiert.
1 + 2:
3:
Die Operationalisierung der Bedingung der Inklusion ist trivial: es ist die Teil-Ganzes-Beziehung zwischen einer Kette X
(das Ganze) und einer Kette Y
(der Teil). Aufwendiger ist die Operationalisierung des Begriffs ‘Syntagma’. Durch ihn wird gerade sichergestellt, daß nur solche Ketten X
und Y
in Betracht kommen, die durch syntaktische Relationen intern zusammenhängen, im Gegensatz zu willkürlich oder falsch abgeteilten Ketten.
Z.B. könnte die Kette the professors in B1, unabhängig vom Kontext betrachtet, ein Syntagma sein (nämlich ein NS
). In B1 kann sie das aber nicht sein, denn es gibt keine grammatische Relation, durch die das Syntagma of this university mit diesem putativen Syntagma verbunden werden könnte. Stattdessen gibt es ein Syntagma professors of this university, denn es gibt eine Relation (nämlich Attribution), durch die of this university mit professors verbunden werden kann.
Das Kriterium der Identifikation eines Syntagmas ist folglich das seiner möglichst unbeschränkten Kombinierbarkeit.
Das Ziel der folgenden Analyse ist es, die Kriterien der Unterscheidung zwischen koordinativer und subordinativer Konjunktion zu explizieren.
B1. | Erna arbeitet und Erwin schläft. |
B2. | Erna arbeitet wenn Erwin schläft. |
1 Beiordnung und Unterordnung
1. | B1'. Erwin schläft und Erna arbeitet. B2'. Wenn Erwin schläft, arbeitet Erna. |
2. | B1. [ Erwin schläft ] [ und ] [ Erna arbeitet ] B2. [ [ Erna ] [ arbeitet ] ] [ wenn Erwin schläft ] |
3. | B2'. Erwin schläft, wenn Erna arbeitet. Sie scheinen in die Klasse der Elemente zu gehören, die in B1 bzw. B2 an der Grenze zwischen den Teilsätzen substituierbar sind. Allerdings würde eine solche Substitution, wie Punkt 2 zeigt, in verschiedenen Syntagmen vorgenommen werden. Sie würde also die Bedingung verletzen, daß man beim Test der paradigmatischen Relationen die syntagmatischen konstant halten muß. An der ersten Position der permutierten Version von B2 sind sie nicht substituierbar. Sie haben also verschiedene Distribution, gehören also in verschiedene Distributionsklassen. |
4. | Wenn ich in B1 und durch oder substituiere, bekomme ich ein grammatisches Ergebnis, und die Bedingungen der Permutation bleiben dieselben. Folglich gehören und und oder in eine Distributionsklasse.
Wenn ich in B2 wenn durch obwohl substituiere, bekomme ich ein grammatisches Ergebnis, und die Bedingungen der Permutation bleiben dieselben. Folglich gehören wenn und obwohl in eine Distributionsklasse. |
5. | Ich lasse nacheinander die gefundenen Syntagmen weg:
B1. (i) Und Erwin schläft. (ii) Erna arbeitet, Erwin schläft. (iii) Erna arbeitet und. (iv) Erna arbeitet (i) ist grammatisch, setzt allerdings einen vorangehenden Kontext voraus, der im Prinzip die Position des weggelassenen Syntagmas einnimmt. (ii) ist grammatisch. (iii) ist ungrammatisch. (iv), wo zwei Syntagmen auf einmal weggelassen wurden, ist grammatisch. B2. (i) wenn Erwin schläft. (ii) Erna arbeitet (i) ist ungrammatisch, (ii) ist grammatisch. |
6. | Ein koordinierter Satz (clause) ist ein solcher, welcher mit einem anderen durch eine optionale Konjunktion verbunden und mit diesem ohne Bedeutungsunterschied
permutierbar ist, wobei die Konjunktion ortsfest bleibt. Ein koordinierter Satz kann
einschließlich der Konjunktion weggelassen werden; der jeweils andere koordinierte Satz
kann dann das gesamte Syntagma (sentence) vertreten.
Ein subordinierter Satz (clause) ist ein optionaler Satz, welcher mit einem anderen verbunden ist, eine obligatorische Konjunktion enthält und samt dieser mit dem anderen Satz ohne Bedeutungsunterschied permutierbar ist. |
7. | Eine koordinative Konjunktion ist eine Konjunktion, die einen koordinierten Satz mit einem anderen verbindet.
Eine subordinative Konjunktion ist eine Konjunktion, die einen subordinierten Satz einleitet. |
↷ | ||
a. | Nom | NS |
↶ | ||
b. | Adv | Adv |
↷ | ||
c. | Adv | S |
B1. | Alle Studenten, die nicht auf den Kopf gefallen sind, verabscheuen diese höchst langweilige Veranstaltung zutiefst. |
1 + 2:
3:
Es handelt sich darum, die Bedingung, “daß nur eines von ihnen die Kategorie des binären Syntagmas bestimmt”, zu operationalisieren. Das kann man, im Rahmen einer syntaktischen Analyse, wie folgt machen:
X
und Y
eines binären Syntagmas Z
und außerdem für Z
selbst die Distribution fest. Dann gibt es drei mögliche Ergebnisse: a) sie haben alle drei dieselbe Distribution; b) X
, nicht jedoch Y
, hat dieselbe Distribution wie Z
; c) sie haben alle drei verschiedene Distribution, aber die Distribution von X
unterscheidet sich von der Distribution von Z
nur dadurch, daß X
mit Y
kombiniert werden kann, nicht jedoch Z
(eben weil es Y
schon enthält). Im Falle #a liegt Soziation, in den anderen beiden Fällen Dependenz vor, und zwar im Falle #b Modifikation, im Falle #c Rektion. Z.B.:
(5 P.) Beschreiben Sie nach den Kriterien des Webskripts die Leerstellen von dt. ähnlich.
Ähnlich wird so konstruiert: XNom
ist YDat
ähnlich bzw. YDat
ähnliches X
. Es hat also jedenfalls zwei Leerstellen, für X
und für Y
. Im folgenden wird die attributive Konstruktion zugrundegelegt.
X
ist der Dependenzkontrolleur, Y
ist der Dependent von ähnlich.X
; Y
ist Rektum, nämlich dativisches Komplement (eine Art indirektes Objekt) zu ähnlich.X
ist ein Nominal, Y
ein NSDat. Die nominale Subkategorie ist nicht beschränkt.X
in Genus, Numerus und Kasus. Y
steht im Dativ und geht seinem Regens voran, außer wenn es syntaktisch komplex ist (wie in ähnlich demjenigen, das wir gestern sahen).X
) optional. Das Stehen von Y
ist semantisch konditioniert: Befindet es sich bereits im Redeuniversum, so kann es wegbleiben, wie in ich kenne ähnliche Fälle aus meiner Schulzeit. Hier besteht eine implizite anaphorische Beziehung zu einer Entität des vorangehenden Kontextes. Befindet sich Y
noch nicht im Redeuniversum, so ist es obligatorisch.(8 P.) Die folgenden Syntagmen werden durch eine Dependenzbeziehung zusammengehalten. Unterstreichen Sie das Wort, auf dessen Leerstelle diese beruht.
vor Sonnenuntergang, ganz ordentlich, lag zuunterst, spielte Karo, einsamer Kämpfer, gesenkten Hauptes, verhältnismäßig bescheuert, ohne Pardon
(5 P.) Die Beispiele enthalten rektive Syntagmen. Bilden Sie mit jedem Verb einen Satz in einem Kontext, wo das Rektum optional ist.
folgte dem Führer, gehorchte der Großmutter, betrog die Kunden, entsann sich der Verabredung, staunte über die Akrobaten
Die Wörter in Funktion des Komplements bzw. Modifikatums sind frei zu wählen und müssen nur semantisch passen.
B1. | Der Besuch dieser Veranstaltung bedeutet für Max und Moritz eine willkommene Ablenkung von der Tatsache, daß sie sich außerhalb der Universität langweilen. |
1.
2.
1 Falls es ein Adjunkt ist, müßte es ein Benefaktiv sein. Dann müßte es aber eigentlich mit zugunsten paraphrasierbar sein, und stattdessen müßte auch gegen (als Malefaktiv) einsetzbar sein. Das geht alles nicht; folglich ist es wohl eher ein Adressat und mithin ein Komplement.
Analysieren Sie die verbleibenden Fälle von Kongruenz in B3 nach der vorgeführten Weise.
B3. | Mein | Fahrrad | hat | eine | große | Klingel. | Es/Sie | ist | rot | gestreift. |
1. | B | A | ||||||||
2. | A | B | ||||||||
3. | B | A |
B1. | Erna kann ihre Sachen packen. |
(9 P.) Analysieren Sie die in B1 auftretenden Fälle von Kongruenz, indem Sie für jeden angeben,
B1. | Wer ist hier der Lehrer? |
B2. | Papst sind wir. |
B1. | Es kostete mich fast das Leben. |
B2. | Er lehrte mich den Koran. |
(2 P.)Enthalten die Sätze in B1f ein direktes Objekt? Geben Sie die Entscheidungskriterien an.
B1 ist überhaupt nicht passivierbar, geschweige daß ein NS bei Passivierung Subjekt würde. Der Satz enthält also kein direktes Objekt.
B2 ist wie folgt passivierbar: Ich wurde von ihm den Koran gelehrt. (Das ist merkwürdig, aber analoge Sätze des Typs wir wurden Mathematik gelehrt kommen jedenfalls vor.) Folglich ist mich in B2 direktes Objekt.
Der Koran wurde mich gelehrt ist ungrammatisch. Aber Der Koran wurde gelehrt ist unproblematisch. Folglich ist auch das sächliche Objekt von lehren ein direktes Objekt. Allerdings ist es anscheinend dann kein direktes Objekt, wenn es neben dem menschlichen direkten Objekt auftritt. Dies wiederum wäre mit einer Regel kompatibel, wonach ein Verb nicht mehr als ein Komplement in einer gegebenen Funktion haben kann.
B1. | Erna arbeitet den ganzen Tag. |
B2. | Erna wundert sich. |
B3. | Erna lügt, daß sich die Balken biegen. |
B4. | Erna betrübt Erwin. |
B5. | Erna erklärt Erwin den Sachverhalt. |
B6. | Erna glaubt an den Weihnachtsmann. |
B7. | Erna glaubt zu träumen. |
B8. | Erna glaubt, daß Linguistik leichter als Pädagogik ist. |
B9. | Erna rasiert sich. |
B10. | Erna vertraut Erwin. |
B11. | Erna wiegt 95 kg. |
B1. | a. | denken an Erwin |
b. | tanzen auf dem Tisch |
B2. | a. | stolz auf Erna |
b. | Haus auf dem Berge |
(4 P.) Betrachten Sie in jedem der vier Beispiele die hierarchisch höchste Dependenzrelation. Worin besteht der Unterschied zwischen a und b in B1 und B2 bzgl. der Dependenzfunktion des abhängigen Ausdrucks?
Der abhängige Ausdruck ist in den a-Versionen Komplement, in den b-Versionen Adjunkt des Verbs.
Geben Sie je ein Beispiel für folgende syntaktische Funktionen:
a) (1 P.) Satz als Objekt
b) (1 P.) PräpS als Attribut
c) (1 P.) PräpS als Komplement
a) Erna weiß, daß Erwin lügt. Ich glaube, daß er spinnt. b) die Vase auf dem Tisch c) verläßt sich auf Erna Voraussetzungen zur Lösung: Gallmann & Sitta 1998, §523, 549-551, 570-575; Bünting & Bergenholtz 1989, Kap. 4.3.7, 4.3.9, 7.3. |
Geben Sie für die unterstrichenen Syntagmen in B1 die syntaktische Funktion an.
B1. | a. | unter einer Linde | Komplement einer Präposition |
b. | außerordentlich lange | adverbiale Bestimmung zu einem Adverb | |
c. | geradezu widernatürlich genügsam | adverbiale Bestimmung zu einem Adjektiv | |
d. | Universität von Erfurt | präpositionales Attribut | |
e. | tanzt auf dem Vulkan | adverbiale Bestimmung zum Verb | |
f. | Spitze des Eisberges | possessives/adnominales Komplement | |
g. | alte Jungfer | Adjektivattribut | |
h. | Fritz schläft | Subjekt | |
i. | großer Ehren teilhaftig | Komplement eines relationalen Adjektivs | |
j. | steckt das Buch in den Eisschrank | direktes Objekt, präpositionales Objekt/Komplement |
(13 P.) Geben Sie für die unterstrichenen Syntagmen in B1 die syntaktische Funktion an und bezeichnen Sie ihre Dependenzbeziehung mit einem Pfeil.
B1. | a. | Richard saß unter ↷dem Tisch. | Komplement einer Präposition |
b. | Richard gönnte ↷seiner Freundin die Niederlage. | indirektes Objekt | |
c. | Richards↶ Vorderseite ist noch einigermaßen ansehnlich. | possessives Komplement | |
d. | Richard war kaum seiner Sinne↶ mächtig. | Komplement eines relationalen Adjektivs | |
e. | Richard entsann sich ↷seines letzten Abenteuers. | Genitivkomplement/-objekt | |
f. | Luise hat einen neuen↶ Freund. | Adjektivattribut | |
g. | Luise trifft ihn ↷jeden Freitag. | adverbiale Bestimmung (zum Verb) | |
h. | Luise findet ihn ganz↶ nett. | adverbiale Bestimmung zum adjektivischen Prädikat | |
i. | Luise stirbt völlig↶ unerwartet. | adverbiale Bestimmung zur adverbialen Bestimmung | |
j. | Luises↶ Handtasche bleibt zurück. | Genitivattribut / possessives Attribut | |
k. | Richard liebt ↷Frieda. | direktes Objekt | |
l. | Richard wartete ↷auf Luise. | präpositionales Komplement/Objekt | |
m. | Richard↶ liebt Frieda. | Subjekt |
Der Dependenzpfeil weist auf das (durch die Unterstreichung identifizierte) abhängige Element.
Der Kontrolleur der jeweiligen Dependenz (der der Ausgangspunkt des Pfeils sein müßte)ist lila hinterlegt.
Folgender Satz ist aus einer Zeitschrift zitiert:
Hin und wieder tauchen brandneue Viren und Würmer auf, die kaum ein Virenscanner erkennt und deshalb unter Umständen den installierten Schutz außer Gefecht setzen können.
(4 P.) Die Syntax des Satzes weicht in einem Punkte von der Norm ab. Erläutern Sie die Regel und die Abweichung.
Erna ging vorbei, ohne Erwin zu grüßen.
B1. | Erna ärgert sich. |
B2. | Erna mißtraut sich. |
B3. | Erna hat sich wehgetan. |
B4. | Erna täuscht sich. |
Lösung:
1.
Ersetze das Reflexivpronomen durch ein Personalpronomen. Wende auf dieses die üblichen Kriterien zur Unterscheidung der Komplemente an.
2.
Funktion | Beispiele |
dir. Obj. | B1, B4 |
indir. Obj. | B2, B3 |
B1. | a. | K | Erna fuchtelte mit einem Messer. |
b. | A | Erna schnitzte mit einem Messer. |
B2. | a. | A | Erna flog über das Boot. |
b. | K | Erna entschied über das Boot. |
B3. | a. | K | Erna empörte sich über ihre Freundin. |
b. | A | Erna legte sich über ihre Freundin. |
B4. | a. | A | Die Versammlung arbeitete den ganzen Nachmittag. |
b. | K | Die Versammlung dauerte den ganzen Nachmittag. |
B5. | a. | A | Erna setzte sich auf Erwin. |
b. | K | Erna verließ sich auf Erwin. |
B6. | a. | A | Erna baute ihrem Sohn ein Haus. |
b. | K | Erna vermachte ihrem Sohn ein Haus. |
(6 P.) Schreiben Sie in in jedem der Paare B1 – B6 ein ‘A’ vor das Beispiel, das ein Adjunkt enthält, und ein ‘K’ vor das Beispiel, das ein verbales Komplement (außer dem Subjekt) enthält.
B2. a. Fritz entsann sich der Vorlesung.
b. Fritz verprügelte Franz.
c. Fritz zögerte lange.
d Fritz gab dem Lehrer das Buch.
e. Fritz bewunderte den Eiffelturm.
f. Fritz aß den Kuchen.
g. Fritz verzieh seiner Freundin die Kränkung.
h. Fritz erinnerte sich des Knotens im Taschentuch.
i. Fritz jagte das Einhorn.
j. Fritz tanzte auf einem Bein.
k. Fritz entledigte sich des Auftrags.
l. Fritz besaß einen Radiergummi.
m. Fritz rechnete die Hausaufgabe.
n. Fritz genehmigte seinem Sohn ein Bier.
o. Fritz arbeitete den ganzen Tag.
1. (15 P.) Teilen Sie die Verben in B2 in Valenzklassen ein. Definieren Sie jede Valenzklasse dadurch, daß sie für alle Leerstellen die Korrelate der Relationalität spezifizieren. Achtung: Die Obligatorietät ergibt sich nicht lediglich aus dem jeweils angeführten Beispiel!
Im folgenden wird die Subjektstelle unberücksichtigt gelassen, da sie bei allen Verben gleich ist:
Subjekt, obligatorisch, NS, Nom. am Dependenten.
Bsp. | gramm. Funktion des Dependenten | Obliga-
torietät |
Kategorie des Dependenten (1) | morph. Eigenschaften des Dependenten (2) |
c, j, o | - | - | - | - |
b, e, l | dir. Objekt | + | NS | Akk. |
f, i, m | dir. Objekt | - | NS | Akk. |
n | 1. dir. Objekt
2. ind. Objekt |
+
- |
NS
NS |
Akk.
Dat. |
d, g | 1. dir. Objekt
2. ind. Objekt |
-
- |
NS
NS |
Akk.
Dat. |
a, k | obl. Komplement | + | NS | Gen. |
h | obl. Komplement | - | NS | Gen. |
Es ergeben sich sieben bzw., wenn man die Obligatorietät nicht berücksichtigt, vier verschiedene Valenzklassen.
2. (5 P.) Führen Sie fünf weitere Verben an, die in fünf verschiedene Valenzklassen fallen, von denen keine mit einer der in B2 vertretenen identisch ist.
Bsp. | gramm. Funktion des Dependenten | Obliga-
torietät |
Kategorie des Dependenten | morph. Eigenschaften der Relata |
warten | präp. Komplement | - | PräpS | auf regiert den Dependenten |
folgen | ind. Objekt | - | NS | Dat. am Dependenten |
gedenken | obl. Komplement | + | NS | Gen. am Dependenten |
befreien | 1. dir. Objekt
2. präp. Komplement |
+
- |
NS
PräpS |
1. Akk. am Dependenten
2. von am Dependenten |
zeihen | 1. dir. Objekt
2. obl. Komplement |
+
+ |
NS
NS |
1. Akk. am Dependenten
2. Gen. am Dependenten |
1. Das ist hier das der Leerstelle gegenüberstehende Relatum.
2. Am Regens treten keine durch die Valenz bedingten morphologischen Eigenschaften auf. In Betracht käme nur das Reflexivpronomen in der letzten Kategorie, das aber auch nicht durch das Genitivkomplement bedingt ist.
Die Wörter in B1 sind Vollverben, die in B2 Modalverben (eine Art von Hilfsverben). Beide Wortarten gehören zur Klasse der Verben.
B1. | leisten, schulden, meinen ... |
B2. | können, müssen, dürfen ... |
1. Gemeinsamkeiten gegenüber Nomina und Partikeln:
Morphologisch: Beide konjugieren (im Ggs. zu Deklination bzw. Flexionslosigkeit); d.h. sie flektieren nach Person, Numerus, Tempus, Modus, Diathese.
Syntaktisch:
2. Unterschiede zwischen Voll- und Modalverben:
3. B1. singen
B2. sollen
1. Es gibt allerdings ein paar Ausnahmen wie vermögen.
B1. | Nur die Tante kommt morgen. |
B2. | Die Tante kommt nur morgen. |
1. [ A [nur [X]Y] B ]S – [ A .. B ]S trifft auf X ∈ Y zu und auf kein Z ≠ X ∈ Y.
Oder:
[ A [nur [X]Y] B ]S – Die Menge von Elementen Y, auf welche die Prädikation [ A .. B ]S zutrifft, besteht aus X ∈ Y.
2. nur steht vor dem X, welches gemäß Paraphrase die Menge abgibt, auf die sich die Prädikation bezieht. [Es steht in manchen Fällen auch dahinter, also jedenfalls daneben.]
3. Die Stellung von nur ist jedenfalls mit Bezug auf dasjenige Syntagma definiert, welches seinen semantischen Skopus repräsentiert. Und es steht unmittelbar daneben, nicht z.B. entfernt oder drin. Die Stellung ist also hundertprozentig durch die semantosyntaktischen Verhältnisse bestimmt. Eben das nennt man Skopusstellung.
(3 P.) Formulieren Sie die Regel für die Stellung des finiten Verbs im deutschen selbständigen Aussagesatz so, daß deutlich wird, ob Skopusstellung oder Schablonenstellung vorliegt.
Das finite Verb steht im deutschen selbständigen Aussagesatz unmittelbar hinter der ersten Konstituente.
Das kann aus mehreren Gründen keine Skopusstellung sein. Denn als einziger Bezugspunkt für das finite Verb wird die erste Konstituente angegeben. Die aber
Stattdessen ist von einer numerisch bestimmten, von der linken Satzgrenze an gerechneten Position die Rede. Das kann also nur Schablonenstellung sein.
B1. | a. | Der Teufel holt den Soldaten. |
b. | Holt der Teufel den Soldaten? |
Aufgrund von Sätzen wie in B1 wird in der Literatur gelegentlich die Auffassung vertreten, im deutschen Aussagesatz gelte die Stellungsregel ‘erst Subjekt, dann finites Verb’, und im Entscheidungsfragesatz finde eine Subjekt-Verb-Inversion, also eine Vertauschung von Subjekt und finitem Verb statt.
B2. | a. | Den Soldaten holt der Teufel. |
b. | Holt den Soldaten der Teufel? |
Zeigen Sie an Beispielen wie B2, daß jene Auffassung nicht zutrifft. Welches sind die wahren Konstituentenstellungsregeln für deutsche Aussage- und Fragesätze? Nehmen Sie weitere Beispiele mit weiteren Permutationen zuhilfe, wenn Ihnen B2 nicht ausreicht.
Wenn man in B2.a Subjekt und finites Verb umstellt, kommt nicht das korrekte B2.b heraus, sondern *Den Soldaten der Teufel holt. Folglich wird der deutsche Entscheidungsfragesatz nicht durch Subjekt-Verb-Inversion gebildet.
Stattdessen wird auf der Basis eines selbständigen Deklarativsatzes der selbständige Entscheidungsfragesatz wie folgt gebildet: Stelle das finite Verb an die erste Position des Satzes (und lasse alles andere, wie es war).
Die Sätze in B1 - B4 sind aus dem Swahili, einer vorwiegend in Ostafrika gesprochenen Bantu-Sprache, entnommen.
B1. | a. | mtoto | amefika | "Das Kind ist angekommen." |
b. | mtoto | anafika | "Das Kind ist am ankommen." | |
c. | mtoto | atafika | "Das Kind wird ankommen." | |
d. | watoto | wamefika | "Die Kinder sind angekommen." | |
e. | watoto | wanafika | "Die Kinder sind am ankommen." | |
f. | watoto | watafika | "Die Kinder werden ankommen." | |
B2. | a. | mtu | amesoma | "Der Mensch hat gelesen." |
b. | mtu | anasoma | "Der Mensch ist am lesen." | |
c. | mtu | atasoma | "Der Mensch wird lesen." | |
d. | watu | wamesoma | "Die Menschen haben gelesen." | |
e. | watu | wanasoma | "Die Menschen sind am lesen." | |
f. | watu | watasoma | "Die Menschen werden lesen." | |
B3. | a. | kisu | kimeanguka | "Das Messer ist gefallen." |
b. | kisu | kinaanguka | "Das Messer ist am fallen." | |
c. | kisu | kitaanguka | "Das Messer wird fallen." | |
d. | visu | vimeanguka | "Die Messer sind gefallen." | |
e. | visu | vinaanguka | "Die Messer sind am fallen." | |
f. | visu | vitaanguka | "Die Messer werden fallen." | |
B4. | a. | kikapu | kimeanguka | "Der Korb ist gefallen." |
b. | kikapu | kinaanguka | "Der Korb ist am fallen." | |
c. | kikapu | kitaanguka | "Der Korb wird fallen." | |
d. | vikapu | vimeanguka | "Die Körbe sind gefallen." | |
e. | vikapu | vinaanguka | "Die Körbe sind am fallen." | |
f. | vikapu | vitaanguka | "Die Körbe werden fallen." |
Segmentieren Sie die Beispiele in Morphe. (Da es keine hinreichende Information über Allomorphie gibt, können Sie sie im folgenden als Morpheme betrachten).
Lösung:
B1. | m-toto | a-me-fik-a | "Das Kind ist angekommen." |
m-toto | a-na-fik-a | "Das Kind ist am ankommen." | |
m-toto | a-ta-fik-a | "Das Kind wird ankommen." | |
wa-toto | wa-me-fik-a | "Die Kinder sind angekommen." | |
wa-toto | wa-na-fik-a | "Die Kinder sind am ankommen." | |
wa-toto | wa-ta-fik-a | "Die Kinder werden ankommen." | |
B2. | m-tu | a-me-som-a | "Der Mensch hat gelesen." |
m-tu | a-na-som-a | "Der Mensch ist am lesen." | |
m-tu | a-ta-som-a | "Der Mensch wird lesen." | |
wa-tu | wa-me-som-a | "Die Menschen haben gelesen." | |
wa-tu | wa-na-som-a | "Die Menschen sind am lesen." | |
wa-tu | wa-ta-som-a | "Die Menschen werden lesen." | |
B3. | ki-su | ki-me-anguk-a | "Das Messer ist gefallen." |
ki-su | ki-na-anguk-a | "Das Messer ist am fallen." | |
ki-su | ki-ta-anguk-a | "Das Messer wird fallen." | |
vi-su | vi-me-anguk-a | "Die Messer sind gefallen." | |
vi-su | vi-na-anguk-a | "Die Messer sind am fallen." | |
vi-su | vi-ta-anguk-a | "Die Messer werden fallen." | |
B4. | ki-kapu | ki-me-anguk-a | "Der Korb ist gefallen." |
ki-kapu | ki-na-anguk-a | "Der Korb ist am fallen." | |
ki-kapu | ki-ta-anguk-a | "Der Korb wird fallen." | |
vi-kapu | vi-me-anguk-a | "Die Körbe sind gefallen." | |
vi-kapu | vi-na-anguk-a | "Die Körbe sind am fallen." | |
vi-kapu | vi-ta-anguk-a | "Die Körbe werden fallen." |
2. a. Wurzeln:
-toto: Kind
-tu: Mann
-su: Messer
-kapu: Korb
-fik-: ankommen
-anguk-: fallen
b. Nominalpräfixe:
m-: Singular menschlich
wa-: Plural menschlich
ki-: Singular unbelebt
vi-: Plural unbelebt
c. Verbpräfixe:
a-: Singular menschlich
wa-: Plural menschlich
ki-: Singular unbelebt
vi-: Plural unbelebt
-me-: Perfekt
-na-: Progressiv
-ta-: Futur
d. Verbsuffix:
-a: ? [keine Evidenz im Korpus]
3. Klasse/Numerus des Subjekts - Tempus/Aspekt - Wurzel - a
[Dies gilt allerdings nur für das vorliegende Korpus. In Wahrheit gibt es mehr Präfixpositionen. Außerdem wird im ersten Präfix auch die Person kodiert.]
4. Das finite Verb kongruiert durch das erste Präfix in [Person,] Klasse und Numerus mit dem Subjekt. Das Präfix lautet in der unbelebten Klasse gleich dem Substantivpräfix, in der belebten jedoch Singular a-, Plural wa-.
5. a. m-toto a-na-som-a.
b. vi-kapu vi-me-fik-a.
c. m-tu a-ta-anguk-a.
B1. Erna ging, um Wasser zu holen.
Korrigieren Sie folgende Aussagen zur Syntax der durch B1 illustrierten Konstruktion:
B1. | a. | Fritz klaute gestern die Birnen. |
b. | Die Birnen liegen auf dem Tisch. |
B2. | a. | Er hat die Tasche von einem Kollegen gefunden. |
b. | Die Arbeiten über dieses Problem sind noch nicht sehr weit gediehen. |
B3. | a. | Wir verkaufen meines Freundes Bücher. |
b. | Geschichte und Kultur Polens sind reich an Merkwürdigkeiten. |
B4. | a. | Dem Bundeskanzler zufolge ist das Unsinn. |
b. | Seinem Alter entsprechend fiel ihm das schwer. |
B5. | a. | Dem Bundeskanzler zufolge ist das Unsinn. |
b. | Seinem Alter entsprechend fiel ihm das schwer. |
B6. | a. | Wir sprachen über den Bundeskanzler. |
b. | Er ist für sein Alter noch gut auf Draht. |
B7. | a. | Nun aber genug der Erwähnung des Bundeskanzlers. |
b. | Des Herrn ist jetzt genug gedacht. |
Es soll die Stellungsfreiheit von Einheiten verschiedener syntaktischer und morphologischer Kategorien festgestellt werden. Die Wortstellung wird (gemäß Skript) im Prinzip für Dependenten angegeben. Allerdings wechselt ab B5 die Perspektive, und es wird die Stellung des Dependenzkontrolleurs angegeben.
1.
2.
3.
Je niedriger ihre grammatische Ebene, desto geringer die Stellungsfreiheit. S. Penthouse Principle.
Das Passiv zu B1.a ist B2.a, das Passiv zu B1.b ist B2.b.6
B1. | a. | She showed him a book. |
b. | She showed a book to him. |
B2. | a. | He was shown a book (by her). |
b. | A book was shown to him (by her). |
(4 P.) Formulieren Sie eine Transformation, die einen englischen aktivischen Satz ins Passiv wandelt.
6 Die umgekehrte Zuordnung ist – entgegen der Auskunft einiger Englischbücher – nicht möglich.
[ W [X]V.akt [Y]NS Z ]S → [Y [X]V.pass Z (W) ]S
Bedingung: Y steht im Output jedenfalls im Casus rectus (auch wenn es im Input im Akkusativ stand).
B1. | a. | Der Zettel ist in der Schublade. |
b. | Der Zettel ist in ihr. | |
c. | Der Zettel ist darin. |
B2. | a. | Erna dachte an den Abend. |
b. | Erna dachte an ihn. | |
c. | Erna dachte daran. |
B3. | a. | Mit Fett schmierte Erna die Achse. |
b. | Mit ihm schmierte Erna die Achse. | |
c. | Damit schmierte Erna die Achse. |
In B1 – B3 enthalten die c-Versionen mögliche Pronominalisierungen der a-Versionen. Die b-Versionen dagegen sind keine möglichen Pronominalisierungen der a-Versionen, sondern müssen – falls sie dieselbe Referenz wie die a-Versionen haben sollen – so wie in c umgeformt werden.
1.
B4. | a. | Erna freut sich auf die Sommerferien. |
b. | Erna freut sich auf sie. | |
c. | Erna freut sich darauf. |
2.
[ [ X ]Präp [ Y ]Pers.Pron ]PräpS → [ da(r)- X ]PräpS
Bedingung:
Y ist [- belebt ]
{ dar } erscheint als das Allomorph /da/, wenn die Präposition konsonantisch anlautet.
Es geht übrigens nur mit den primären Präpositionen.
B1. | a. | Heute ist Sonntag. |
b. | Ist heute Sonntag? |
B2. | a. | Auf einen Sonntag ist noch immer ein Montag gefolgt. |
b. | Ist auf einen Sonntag noch immer ein Montag gefolgt? |
[ X [ Y ]V.fin Z ]S.dekl | → | [ Y X Z ]S.interrog |
B1. | Sie gingen am Freitag nach der Klausur ins Theater. |
Erste Bedeutung (nach der Klausur als adverbiale Bestimmung)
a. Konstituentenstruktur:
b. Dependenzstruktur: Sie gingen am Freitag nach der Klausur ins Theater. |
Zweite Bedeutung (Freitag nach der Klausur als Konstituente)
a. Konstituentenstruktur:
b. Dependenzstruktur: Sie gingen am Freitag nach der Klausur ins Theater. Voraussetzungen zur Lösung: Matthews 1981, ch. 4; Bünting & Bergenholtz 1989, Kap. 4.2. |
Erste Bedeutung:
Sie gingen nach der Klausur am Freitag ins Theater. Am Freitag gingen sie nach der Klausur ins Theater. (Kommentar: Die zweite Bedeutung kann durch Permutation allein nicht explizit gemacht werden, weil man Freitag und nach der Klausur immer durch die Intonation trennen kann.)- Voraussetzungen zur Lösung: Bünting & Bergenholtz 1989, Kap. 4.1. |
a. Erste Bedeutung: adverbiale Bestimmung zu gingen ins Theater; zweite Bedeutung: präpositionales Attribut zu Freitag.
b. In beiden Bedeutungen: Wahrscheinlich adverbiales ("präpositionales"; s. Skript Kap.3.1.2.8) Komplement zu gingen, falls nämlich gehen eine Leerstelle für das Ziel hat (1 P.). Sonst adverbiale Bestimmung zu gingen (0,75 P.).- Voraussetzungen zur Lösung: Matthews 1981:9f. |
B1. | der Sohn des Professors, der kürzlich starb |
B2. | Der Student erwägt nicht zur Vorlesung zu gehen. |
B3. | daß ein unseriöses Angebot von Moskau abgelehnt wurde |
In B1 - B3 liegt strukturelle Ambiguität vor.
1.a) B1.a. (der (Sohn (des Professors)(der (kürzlich starb))))
NS Nom NS S PrädS
b. (der (Sohn (des (Professors (der (kürzlich starb))))))
NS Nom NS Nom S PrädS
B2.a. ((Der Student)(erwägt (nicht (zur Vorlesung) zu gehen)))
S NS PrädS NS PräpS
b. ((Der Student)(erwägt nicht ((zur Vorlesung) zu gehen)))
S NS PrädS NS PräpS
B3.a. (daß (ein (unseriöses Angebot (von Moskau))) (abgelehnt wurde))
S NS Nom PräpS PrädS
b. (daß (ein (unseriöses Angebot))((von Moskau) abgelehnt wurde))
S NS Nom PrädS PräpS
b) B3.a'. daß ein unseriöses Angebot Moskaus abgelehnt wurde (Substitution)
B3.b'. daß von Moskau ein unseriöses Angebot abgelehnt wurde (Permutation)
c) In B3.a ist es (präpositionales) Attribut zum Subjekt; in B.3.b ist es Adverbial (adverbiale Bestimmung, (präpositionales) Adjunkt) zum Prädikat.
B1. | Wir haben den Bundeskanzler im Fernsehen gesehen. |
B2. | Wir haben den Mann im Mond gesehen. |
(2 P.) Worin besteht der syntaktische Unterschied zwischen B1 und B2?
Das Adverbial ist in a) Konstituente (nämlich Adjunkt) des Verbalsyntagmas, in b) Konstituente (nämlich Attribut) des direkten Objekts. |
Grammatische Wörter nennt man auch ‘closed class words’, lexikalische Wörter auch ‘open class words’, also zu geschlossenen vs. offenen Klassen gehörige Wörter.1
1 Die Termini lexikalisches vs. grammatisches Wort haben außerdem noch die für die Aufgabe nicht relevante Bedeutung "Wort als lexikalische Einheit" vs. "Wort(form) als Bestandteil eines Textes".
Inwiefern ist jeder der folgenden Ausdrücke lexikalisiert?
B1. | Erna wünscht zu segeln. |
B2. | Erna kommt zu ihrer Oma. |
B1. | Erna hat einen Vogel. |
B2. | Erna hat gearbeitet. |
(6 P.) Stellen Sie den unterschiedlichen Grammatikalisierungsgrad von hat in B1 und B2 anhand der Kriterien der paradigmatischen Variabilität und der Paradigmatisierung fest.
In B1 liegt ein Vollverb, in B2 ein Hilfsverb, also eine stärker grammatikalisierte Variante, vor. Kriterien dafür sind: Das Hilfsverb hat geringere paradigmatische Variabilität und höhere Paradigmatizität als das Vollverb. Evidenz dafür ist wie folgt:
Der deutsche periphrastische Konjunktiv II vom Typ würde lesen “läse” ist im Mittelhochdeutschen aus einer Konstruktion des Typs würde lesende entstanden. Dabei ist würde der Konjunktiv II des Vollverbs werden, und lesende ist das Partizip I von lesen.
Beschreiben Sie die Grammatikalisierung des periphrastischen Konjunktiv II unter Bezug auf die folgenden Parameter:
Der periphrastische Konjunktiv II wird vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen in folgenden zwei Hinsichten grammatikalisiert:
(4 P.) Nennen Sie zu jedem folgenden kognitiv-kommunikativen Konzepte eine grammatische Kategorie, in der es grammatikalisiert ist.
(8 P.) Ist Definitheit/Indefinitheit im Deutschen
Geben Sie die Kriterien an, nach denen Sie diese Fragen entscheiden.
(In-)Definitheit ist im Deutschen
In B1 – B5 ist jeweils die b-Version aus der a-Version durch Anwendung einer Operation gewonnen.
B1. | a. | Ich habe das verstanden. |
b. | Ich habe das nicht verstanden. | |
B2. | a. | Erna verprügelte Erwin. |
b. | Erwin wurde von Erna verprügelt. | |
B3. | a. | Erna kam öfter. |
b. | Erna käme öfter. | |
B4. | a. | Du studierst Linguistik. |
b. | Du studierst Linguistik? | |
B5. | a. | der Dozent behandelt diesen Stoff |
b. | Behandlung dieses Stoffs durch den Dozenten | |
B6. | a. | Du studierst Linguistik. |
b. | Studierst du Linguistik? |
(12 P.) Benennen Sie für jedes der Beispiele
(8 P.) Unterstreichen Sie in den folgenden Beispielen jeweils die Syntagmen, die Bezugspunkte für die Endophora bildet. In zwei Beispielen bestehen zwei endophorische Verhältnisse.
B1. | Erna machte Erwin weis, er brauche das Skript nicht zu lesen. |
B2. | Erna verstand nur diejenigen Wörter ohne Probleme, welche sie schon in der Schule gelernt hatte. |
B3. | Du unterstreichst also den Bezugspunkt, nicht das Anaphorikum. – Ich hab's verstanden. |
B4. | Neben mir ist Erna eingezogen. – Was denn, diese Schreckschraube ist jetzt Deine Nachbarin? |
B5. | Erna zwang Erwin, sieben Glas Aromatique zu trinken. |
B6. | Erna prahlte vor Erwin damit, sieben Glas Aromatique trinken zu können. |
Ad B2: sie ist anaphorisch zu Erna; diejenigen ist kataphorisch zu dem Relativsatz.
Ad B5: Das implizite Anaphorikum ist Subjekt des Infinitivs.
Ad B6: Das implizite Anaphorikum ist wieder Subjekt des Infinitivs, bezieht sich hier aber auf ‘Erna’. Das da in damit ist kataphorisch zu der Infinitivkonstruktion.
(5,5 P.) Unterstreichen Sie in folgendem Text präzise die deiktischen Formative. (Es sind also nicht ganze Syntagmen oder Wörter zu unterstreichen, die ein deiktisches Formativ enthalten.)
Ich habe vorhin Erna getroffen. Sie war ganz vergnügt, weil sie unsere Abschlussklausur bestanden hatte. Sie will nochmal her kommen, um diese Bescheinigung abzuholen; die ist jetzt fertig.
Bilden Sie mit jedem der folgenden Wörter (oder Flexionsformen davon) zwei (nötigenfalls kontextualisierte) Beispielsätze, in deren erstem das Wort deiktisch und in deren zweitem es anaphorisch fungiert.
Ein regelmäßiges französisches Verb konjugiert so durch die Personen und Numeri:
Numerus Person ╲ | Singular | Plural |
---|---|---|
1 | /dɔn/ | /dɔnõ/ |
2 | /dɔn/ | /dɔne/ |
3 | /dɔn/ | /dɔn/ |
donner “geben” im Präsens Indikativ Aktiv
(4 P.) Welche Schlüsse lassen sich bzgl. der Markiertheitsverhältnisse der Personen und der Numeri ziehen?
(10 P.) Konstruieren Sie die Ausdrücke Sie und meine Wenigkeit als Subjekt von Beispielsätzen und erläutern Sie an ihnen und der von ihnen ausgelösten verbalen Kongruenz den Unterschied zwischen einer kognitiven und einer grammatischen Kategorie.
B1. | Können Sie um 9 h hier sein? |
B2. | Das hat meine Wenigkeit schon immer gesagt. |
Die Aufgabe involviert folgende kognitiven Kategorien:
‘Sprechaktteilnehmer’ und ‘Anzahl’ sind also kognitive Kategorien. Sie existieren unabhängig von der Einzelsprache und haben keine bestimmte sprachliche Form.
Das Personalpronomen Sie referiert auf den (einzelnen oder mehrere) Hörer in höflicher Weise. Der Ausdruck meine Wenigkeit referiert auf den Sprecher in (vorgeblich) devoter Weise.
Der kognitiven Kategorie des Sprechaktteilnehmers entspricht die grammatische Kategorie der Person. Den kognitiven Größen von Sprecher und Angesprochenem entsprechen im Pronomen und in der Konjugation im einfachsten Falle die grammatischen Werte der 1. bzw. der 2. Person. Den kognitiven Größen der Einzahl und Mehrzahl entsprechen in Deklination und Konjugation im einfachsten Falle die grammatischen Werte Singular bzw. Plural.
Dieser einfachste Fall liegt aber bei den Ausdrücken meine Wenigkeit zur Referenz auf den Sprecher und Sie zur Referenz auf den oder die Angesprochenen nicht vor. Diese erweisen sich vielmehr durch die verbale Kongruenz, die sie auslösen (3. Pl. für Sie, vgl. B1; 3. Sg. für meine Wenigkeit, vgl. B2), als zur grammatischen Kategorie der 3. Ps. gehörig. Hier gibt es also keine geradlinige Entsprechung zwischen den kognitiven Kategorien der Sprechaktteilnehmer und ihrer Anzahl und den grammatischen Kategorien von Person und Numerus.
Die in Rede stehenden Ausdrücke sind umgewidmet bzw. syntaktisch komplex. Strukturell betrachtet, ist Sie ein Pronomen der dritten Person, meine Wenigkeit ein Nominalsyntagma. Beide lösen daher in Subjektsfunktion Kongruenz des Verbs in der dritten Person aus, ersteres sogar im Plural. Der Verweis auf die beiden Sprechaktteilnehmer ergibt sich hier also nicht aus der grammatischen Kategorie Person, sondern aus der Bedeutung der beiden Ausdrücke.
Das Verhältnis illustriert also die allgemeine Feststellung, daß grammatische Kategorien keine eindeutige Entsprechung zu kognitiven Kategorien haben.
Im folgenden wird ein Test deduziert, mit dem man feststellen kann, ob ein Verb ventiv oder andativ ist.
1 Die Operationalisierung der Definition des Andativs kann nicht zu der des Ventivs symmetrisch sein in dem Sinne, daß der Ursprung oder Agens nur die erste Person sein dürfte, weil auch andere Personen Ausgangspunkt einer Bewegung von der Origo weg sein können.
B1. | Guck mal, da läuft ein Reh! – Wo? |
B2. | Na da; da ist eben ein Reh vorbeigelaufen. |
B1 und B2 geben einen Dialog wieder.
Erna sagte zu Erwin, sie sei immer anständig zu ihm gewesen. Erst am Vortage habe sie noch für ihn Schmiere gestanden, obwohl er sie habe ausbooten wollen. Wenn ihn erst mal die Polente geschnappt habe, werde er seinen Egoismus bereuen. Er solle sich mal in ihre Lage versetzen. Ob er sich nicht vorstellen könne, was sie da durchmache. Sie habe schon für ihn Boxhandschuhe gehäkelt, als er noch in der Wiege gelegen habe. Er möge so gut sein und ihr eine Feile bringen.
(4 P.) Erläutern Sie die Begriffe 'Agens' und 'Patiens', 'Subjekt' und 'direktes Objekt' an B1 und B2.
B1. | Erna bedient sich der Putzfrau. |
B2. | Erna braucht die Putzfrau. |
Es gibt also keine biunike (sondern allerhöchstens eine tendentielle) Zuordnung von Agens zu Subjekt oder von Patiens zu direktem Objekt.
(Die Frage, was die semantischen Rollen der Aktanten von B2 sind, bleibt unbeantwortet.)
(8 P.) Illustrieren Sie die folgenden syntaktischen Verhältnisse mit je einem Beispielsatz:
1. ein Subjekt, das nicht Agens ist,
2. ein direktes Objekt, das nicht Patiens ist,
3. ein Agens, das nicht Subjekt ist,
4. ein Patiens, das nicht direktes Objekt ist.
Die folgende Beispielserie ist so aufgebaut, daß wesentliche Merkmale des deutschen Passivs in Erscheinung treten und unwesentliche Begleiterscheinungen - darunter Wortstellungsanpassungen - außer Betracht bleiben.
B1. | a. | Dem Lehrer gehorchten die Kinder. |
b. | Dem Lehrer wurde (von den Kindern) gehorcht. |
B2. | a. | Des Rektors gedachte die Vizepräsidentin. |
b. | Des Rektors wurde (von der Vizepräsidentin) gedacht. |
B3. | a. | An den Weihnachtsmann glauben die Kinder. |
b. | An den Weihnachtsmann wird (von den Kindern) geglaubt. |
B4. | a. | Morgen tanzen die Kinder. |
b. | Morgen wird (von den Kindern) getanzt. |
B5. | a. | Den Lehrer verehren die Kinder. |
b. | Der Lehrer wird (von den Kindern) verehrt. |
1.a. Das Subjekt des aktivischen Satzes wird entweder weggelassen oder zum Komplement eines durch von eingeleiteten Präpositionalsyntagmas, welches Adjunkt des Hauptverbs wird. b. Das Hauptverb nimmt passivische Flexion an (d.h., die Periphrase mit werden + PPP tritt ein). c. Die Personalflexion des Hauptverbs wird an die neue Konstruktion angepaßt. Im vorliegenden Falle bedeutet das, da der Satz kein Subjekt hat, daß das Auxiliar die 3. Pers. Sg. annimmt. |
2. Zusätzlich zu den bisher genannten Veränderungen wird das direkte Objekt des aktivischen Satzes zum Subjekt des passivischen Satzes. Die Bedingung ist eben, daß das Hauptverb ein direktes Objekt hat. |
3. Die unter 1 genannten Veränderungen. |
Ich kriege vom Verlag einen Vertrag zugeschickt.
Beschreiben Sie die Bildung der in dem Beispiel vorliegenden periphrastischen Diathese.
Die vorliegende periphrastische Diathese ist das Rezipientenpassiv. Sein Zweck ist es, einen Partizipanten in Subjektsposition zu bringen, welcher typischerweise Rezipient ist und in der aktivischen Version jedenfalls weder als Subjekt noch als direktes Objekt, sondern typischerweise als indirektes Objekt konstruiert wird.
Dem Beispielsatz entspricht die aktivische Version
Der Verlag schickt mir einen Vertrag zu.
Die Bildung des Rezipientenpassivs kann durch folgende Transformation beschrieben werden:
Aktiv | [ XNS.Nom | YV.fin | ZNS.Dat | W | ]S |
---|---|---|---|---|---|
Rezipientenpassiv | [ ZNS.Nom | krieg-V.fin | (von XNS.Dat) | W | YPart.Perf ]S |
B1. | a. | Elfriede las (Erwin) (den Roman) vor. |
b. | Der Roman wurde (Erwin) (von Elfriede) vorgelesen. | |
c. | Erwin bekam (den Roman) (von Elfriede) vorgelesen. |
B2. | a. | Someone stole Fred's car. |
Engl | b. | Fred's car was stolen. |
c. | Fred had his car stolen. |
B3. | a. | Ils | ont | détruit | la | maison | de | Frédéric. | |
Frz | SBJ.3.PL | hab:3.PL | zerstör:PART.PERF | DEF.F.SG | Wohnung | von | Friedrich | ||
“Man hat Friedrichs Wohnung zerstört.” |
b. | La | maison | de | Frédéric | a | été | détruite. | ||
DEF.F.SG | Wohnung | von | Friedrich | hab.3.SG | sei:PART.PERF | zerstör:PART.PERF:F | |||
“Friedrichs Wohnung ist zerstört worden.” |
c. | Frédéric | a | vu | sa | maison | détruite. | |
Friedrich | hab.3.SG | seh:PART.PERF | POSS.3.SG:F | Wohnung | zerstör:PART.PERF:F | ||
“Friedrich hat seine Wohnung zerstört bekommen.” |
In B1 - B3 illustrieren jeweils die a-Version das Aktiv, die b-Version das Passiv, die c-Version eine andere Diathese.
B1. | [unspezifiziertes Agens] hat das Tatwerkzeug gefunden. |
1. (10 P.) In der aktivischen Version nimmt das Agens die Subjektsposition ein. Diese wird im Deutschen obligatorisch besetzt, wird also, wenn das Agens semantisch unspezifiziert gelassen werden soll, mit einem Pronomen besetzt. Das kann sein:
1) das Personalpronomen der 3.Ps.Pl., das ohne definite Referenz gebraucht wird:
B5.a. Sie haben das Tatwerkzeug gefunden.
2) ein spezifisches Indefinitpronomen:
B5.b. Jemand hat das Tatwerkzeug gefunden.
3) ein nicht-spezifisches Indefinitpronomen:
B5.c. Irgendjemand/Irgendeiner/Einer hat das Tatwerkzeug gefunden.
4) das Pronomen, welches auf eine Menge mit einer unbestimmten Anzahl unspezifizierter Personen verweist:
B5.d. Man hat das Tatwerkzeug gefunden.
In der nicht-aktivischen Version nimmt das Patiens die Subjektsposition. Da das Agens hier nicht mehr Subjekt ist, braucht es nicht ausgedrückt zu werden.
5) Das Verb kann dann passivisch konstruiert werden:
B5.e. Das Tatwerkzeug wurde gefunden.
6) Oder es kann reflexiv konstruiert werden:
B5.f. Das Tatwerkzeug hat sich gefunden.
7) Im Nominalstil kann das Verb nominalisiert werden:
B5.g. Der Fund des Tatwerkzeugs ist erfolgt.
2. (15 P.) Die Bedeutungsunterschiede zwischen den sechs Konstruktionen sind unterschiedlich groß. Der Hauptunterschied ist, daß in 1 - 4 ein Agens für die Handlung verantwortlich gemacht wird, in 5 und 6 dagegen nicht. Im Zusammenhang damit sagen 5 und 6 etwas über das Patiens, während dies in 1 -4 zum Prädikat gehört.
1 - 6 sind nach abnehmender Information über das Agens angeordnet. In B5.a wird mindestens angedeutet, daß es mehrere identifizierbare und möglicherweise sogar bekannte Personen waren, wenn dies auch nicht unbedingt gemeint sein muß. Der Unterschied zwischen 2 und 3 ist der zwischen Spezifizität und Nicht-Spezifizität; es wird also angenommen, daß das Agens identifizierbar bzw. nicht-identifizierbar ist. In B5.d wird nur gesagt, daß es eine oder mehrere Personen waren. In 5 und 6 wird überhaupt keine Information über das Agens gegeben. Allerdings wird in B5.f die Mitwirkung eines Agens vollkommen verschwiegen, der Vorgang wird quasi als eine Selbsttätigkeit des Patiens dargestellt. In B5.e dagegen wird die Mitwirkung eines Agens zugelassen; es wäre - im Gegensatz zu B5.f - syntaktisch möglich, ihn zu spezifizieren.
B1 enthält eine Menge intransitiver Verben (ignorieren Sie etwaige transitive Versionen).
B1. | brennen, hängen, arbeiten, fallen, sitzen, spielen, schmelzen, sterben, sprechen, lachen, verschwinden, scheinen, tanzen, husten, stinken, dauern |
B1. | ahnen, anhaben (Obj.: Kleidungsstück), bedrücken, beinhalten, bekommen, bekümmern, empfangen (i.S.v. erhalten), enthalten, erfahren, erhalten (i.S.v. bekommen), erlangen, erleiden, fühlen, gelten, haben, interessieren, kleiden (Subj.: Kleidung), können, kosten (i.S.v. wert sein), meinen, merken, müssen, schmerzen, schulden, spüren, überkommen, verdienen (i.S.v. engl. deserve), wiegen (i.S.v. Gewicht haben) |
B1 enthält eine ziemlich komplette Liste deutscher Verben, welche ein Komplement im Akkusativ nehmen, die jedoch nicht Kern eines passivischen Satzes werden (so daß das Komplement in Subjektsfunktion käme).
B2. | ahnen, empfangen, enthalten, erfahren, erhalten, erlangen, erleiden, fühlen, haben, können, schulden, spüren, verdienen |
B3. | bedrücken, bekümmern, interessieren, kleiden |
P.S.: Pustet 1991:19-22 zeigt, daß eine solche semantische Beschränkung über Passivierung im Deutschen nicht nur die transitiven, sondern überhaupt alle Verben betrifft.
Eine kausative Konstruktion (z.B. B1.b-e) besteht aus einem Kausator (= übergeordneten Agens) (hier die Mutter), einer semantisch (!) untergeordneten Proposition (hier die Bedeutung von B1.a), für deren Realisation der Kausator ursächlich verantwortlich ist, und einem lexikalischen oder grammatischen Mittel, das die Kausation (die Beziehung zwischen dem Kausator und der untergeordneten Proposition) ausdrückt. Die untergeordnete Proposition kann (für sich, also unabhängig von der kausativen Konstruktion betrachtet) ihrerseits ein untergeordnetes Agens (hier das Kind) enthalten, und ihr Verb kann im Prinzip beliebige Valenz haben. Innerhalb der kausativen Konstruktion hat die untergeordnete Proposition nicht unbedingt die syntaktische Struktur eines Satzes (oder auch nur einer Konstituente). Falls in der kausativen Konstruktion die Kausation Bedeutungsbestandteil des semantisch untergeordneten Verbs ist (wie in B1.b), heißt dieses kausatives Verb.
B1. | a. | Das Kind sitzt auf dem Stuhl. |
b. | Die Mutter setzt das Kind auf den Stuhl. | |
c. | Die Mutter läßt das Kind auf dem Stuhl sitzen. | |
d. | Die Mutter veranlaßt das Kind, auf dem Stuhl zu sitzen. | |
e. | Die Mutter sorgt dafür, daß das Kind auf dem Stuhl sitzt. |
1.a. (4 P.) Was sind die Ausdrucksmittel der Kausation in B1?
b. (4 P.) Klassifizieren Sie die Mittel nach dem Typ des Ausdrucksverfahrens.
1.a.
b: Eine morphologische Veränderung des untergeordneten Verbs, genauer eine Vokalalternation (symbolische Alternation/innere Modifikation). c: Das Verb lassen mit direktem Infinitival/Infinitivkomplement. d: Das Verb veranlassen mit durch zu eingeleitetem Infinitival/Infinitivkomplement. e: Das Verb sorgen für mit (durch daß eingeleitetem) Substantivsatz als Komplement. b. In B1.d und e liegen zweifelsfrei keine grammatischen Mittel vor, denn die Verben veranlassen und sorgen für sind Vollverben wie andere, die eine satzartige Konstruktion als Komplement nehmen, auch. In b liegt kein grammatisches Mittel vor, weil die Alternation vom Typ sitzen - setzen auf einige wenige Verben beschränkt ist und durch keine allgemeine Regel (geschweige eine grammatische Regel) beschrieben werden kann. Allenfalls in c liegt ein grammatisches Mittel vor. Indiz dafür ist, daß lassen ebenso wie die Hilfs- und Modalverben das abhängige Infinitival direkt, also ohne zu nimmt. |
2. a. (1 P.) Wie wird die syntaktische Funktion des Subjekts des semantisch untergeordneten Verbs in den kausativen Konstruktionen vom Typ B1. b-d verändert?
b. (2 P.) Wie wird die Valenz des untergeordneten Verbs bei der Überführung in ein kausatives Verb verändert?
a.
In allen drei Fällen wird das Subjekt des untergeordneten Verbs zum direkten Objekt in der kausativen Konstruktion. (Es wird von dem übergeordneten Verb regiert, das die Kausation bedeutet und in B1.b im untergeordneten Verb steckt.) b. Die Valenz wird erhöht um eine zusätzliche Stelle für das übergeordnete Agens, welches das neue Subjekt wird. Das Subjekt des untergeordneten Verbs wird zum direkten Objekt (demoviert). |
B2. | Der Maurer trägt die Zementsäcke. |
3. (3 P.) Führen Sie zu B2 als untergeordneter Proposition einen Kausator ein. Eines der gefundenen Ausdrucksmittel der Kausation ist hier nicht anwendbar. Mit welcher Eigenschaft von tragen hängt das zusammen?
B2.b. [geht nicht]
c. Der Polier läßt den Maurer die Zementsäcke tragen. d. Der Polier veranlaßt den Maurer, die Zementsäcke zu tragen. e. Der Polier sorgt dafür, daß der Maurer die Zementsäcke trägt. Die oben zu 1.a, c-e aufgeführten Ausdrucksmittel sind auch hier anwendbar. Zu tragen gibt es kein kausatives Verb, weil es das im Deutschen zu keinem transitiven Verb (außer trinken) gibt. |
B3. | Ich lasse heute eine Klausur schreiben. |
4. (1 P.) Welches der Elemente einer kausativen Konstruktion fehlt in B3?
Das untergeordnete Agens. |
B1. | brechen, schmelzen, sterben, sinken ... |
B2. | heben, schlagen, schneiden, treten ... |
B3. | brechen, schmelzen, töten, versenken ... |
Es wird vorausgesetzt, daß die Transitivität der Verben innerhalb jeder der Serien von B1 - B3 dieselbe ist. Die Beispielreihen B1 und B2 repräsentieren zwei verschiedene lexikalische Klassen.
Xsbj [Y]V.inakt → [Zsbj [Y]V.agentiv Xobj.
. Z.B. X bricht → Z bricht X.[Zsbj [Y]V.agentiv Xobj. → Xsbj [Y]V.inakt
. Z.B. Z bricht X → X bricht.B1. | a. | Erna schmierte Fett an die Achse. |
b. | Erna schmierte die Achse mit Fett. |
B1. | a. | Josie stuffed her bag with old clothes. |
b. | Josie stuffed old clothes into her bag. |
B2. | a. | Josie hit the sack with a stick. |
b. | Josie hit a stick against the sack. |
Folgende Verben nehmen an der Alternation teil:
clear, hit, empty, inscribe, load, present, spray, stuff