Altenglisches Perfekt

Das Indogermanische besaß ein synthetisches Perfekt, von dem im Germanischen die Modalverben noch Spuren aufweisen. Für alle anderen Verben wurde ein neues Perfekt gebildet. B1 und B2 illustrieren seine Entstehung im Altenglischen.

B1.a.Ichæbbeþābōc.
AE“Ich habe das Buch.”
 b.Ichæbbeþābōcāwrittene.
ichhabedasBuchauf:geschrieben:AKK
“Ich habe das Buch geschrieben.”
B2.a.Ichæfdehinne
AE“Ich hatte ihn.”
 b.Ichæfdehinnegebundenne.
ichhatteihngebunden:AKK
“Ich hatte ihn gebunden.”

Die interlineare Glosse weist auf die Grundbedeutung der Konstruktion hin; die freie deutsche Übersetzung gibt ihre Bedeutung als Perfekt an.

  1. (6 P.) Durch welche syntaktische Konstruktion wurden die b-Versionen auf Basis der a-Versionen gebildet?
  2. (4 P.) Was war folglich die ursprüngliche Bedeutung der späteren perfektischen Konstruktionen?
  3. (2 P.) Welcher Art von Bedeutungswandel unterliegt das eingesetzte finite Verb?
  4. (2 P.) Geben Sie die neuenglischen Gegenstücke zu B1.b und B2.b an.
  5. (4 P.) Beschreiben Sie den Wortstellungswandel vom Altenglischen zum Neuenglischen.
  6. (4 P.) Welche Reanalyse setzt dieser Wortstellungswandel voraus?
  7. (2 P.) Welchen Typ grammatischer/morphologischer Konstruktion weist das Pefekt im Altenglischen auf?
  8. (4 P.) Wie ändert sich durch den Wandel die Beziehung der Konstruktion zum Konjugationsparadigma?
  9. (6 P.) In B1 und B2 sind die Vollverben transitive Verben. Wie entsteht das Perfekt von intransitiven Verben?
  10. (2 P.) Die Übersetzung von B2 weist auf die Entstehung des Plusquamperfekts hin. Durch welche Kombination von Konjugationskategorien der an der Konstruktion beteiligten Verben entsteht es auf altenglischer Stufe?