Hermann Paul, Prinzipien der Sprachgeschichte

Lektüreaufgaben

Die Fragen zur Lektüre sollen das Verständnis des Textes sichern. Großenteils beziehen sie sich auf Voraussetzungen von Begriffen und Behauptungen des Textes.

Die Antworten auf die Fragen finden sich zum größten Teil im Text; zum kleineren Teil sind sie aus dem Text zu erschließen. Sie sind knapp (meist genügt ein Satz) und ohne wörtliche Zitate, aber mit Angabe der einschlägigen Seiten in den Prinzipien der Sprachgeschichte zu formulieren.

Einleitung:

1. In welchem hierarchischen Verhältnis stehen Sprachwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaft, Gesetzeswissenschaft?

2. Wozu brauchen wir eine Prinzipienlehre?

3. Welche Rolle spielen Psychologie und Physiologie für die Sprachwissenschaft?

4. Wie wird ein Vorstellungsinhalt übertragen?

Kap.I:

1. Was garantiert die Exaktheit der Sprachwissenschaft?

2. Was ist der Gegenstand der Sprachwissenschaft?

3. Welche Rolle spielt die unbewußte Assoziation für die Sprachstrukturierung?

4. Auf welcher Ebene findet die histor. Entwicklung statt?

5. Wie kann der Sprachorganismus beobachtet werden?

6. Wie kommen Veränderungen im Sprachgebrauch zustande?

7. Welches sind die beiden Klassifikationen von Sprachveränderung?

Kap.II:

1. Wodurch entstehen Dialekte?

2. Welchen Status haben Stammtafeln in der Beschreibung der Differenzierung?

3. Wie ist das Verhältnis zwischen frühester und stärkster Differenzierung?

4. Wie ist das Verhältnis von Tochtersprachen zu den Dialekten einer Ursprache?

5. Wodurch werden Dialektunterschiede vor allem konstituiert?

6. Wie verhält sich zur Differenzierung die Konvergenz?

Kap.III:

1. Wieweit werden die Lauteigenschaften der Wörter bewußt?

2. Wo liegt die Grenze in der Kontrolle lautlicher Variation?

3. Warum verschieben sich die artikulatorischen Realisationen?

4. Inwieweit sind äußere Umstände (Klima, Vererbung usw.) für Sprachwandel verantwortlich?

5. Was ist hinreichende Bedingung, daß die Mehrheit einer Sprechergruppe einen Wandel in derselben Richtung vornimmt?

6. Welche Rolle spielt der Generationenwechsel beim Lautwandel?

7. Welche phonologischen Veränderungen illustrieren folgende Beispiele:

a. mhd. klobe-louch > knobe-louch

b. ahd. piligrin > piligrim

c. ahd. hros vs. ags. hors

8. Beispiel für ein Lautgesetz?

9. Wie erklären sich scheinbare Ausnahmen von der Wirkung eines Lautgesetzes?

10. Welche Lautveränderungen gehören nicht zu den konsequenten Lautgesetzen?

Kap.IV:

1. Inwiefern ist die okkasionelle Bedeutung konkret, die usuelle abstrakt?

2. Welches sind die Kriterien für Mehrdeutigkeit?

3. Welches sind die Mittel der Individualisierung?

4. Welche Möglichkeiten der Abweichung einer okkasionellen Bedeutung von dem im Umfang der usuellen Bedeutung Vorgesehenen gibt es?

5. Worin besteht Bedeutungswandel allgemein?

6. Inwiefern kann der Spracherwerb für Bedeutungswandel verantwortlich sein?

7. Welche Arten von Bedeutungswandel liegen vor in:

a. Bordeaux "frz. Stadt" > "bestimmter Rotwein"

b. vulgärlat. adripare "am Ufer ankommen" > ital. arrivare "ankommen"

c. fowl, altengl. "Vogel" > neuengl. "Geflügel"

d. deer, altengl. "Tier" > neuengl. "Reh"

e. glänzend "scheinend" > "brillant"

Kap.V:

1. Definition von `stoffliche Gruppe' und `formale Gruppe'?

2. Wodurch unterscheiden sich die Proportionengruppen `Vater : Väter = Mutter : Mütter' und `alter : Vater = junge : Mutter'?

3. Illustrieren Sie, inwiefern Analogiebildung die Auflösung einer Proportionengleichung ist.

4. Welchen allgemeinen Prozeß illustriert das Beispiel: mhd. ich verhehle dich die Sache > nhd. ich verhehle dir die Sache?

5. Auf welche Weise wird frühnhd. buk > spätnhd. backte?

6. nach welcher Analogie entsteht engl. idea-r-of?

Kap.VI:

1. Inwiefern ist Pauls Definition des Satzes als des Zeichens für eine Verbindung von Vorstellung(sgrupp)en zu weit?

2. Geben Sie je ein Beispiel für die sieben syntaktischen Mittel.

3. Was spricht dafür, daß auch Konstruktionen wie ein Mann ein Wort aus Subjekt und Prädikat bestehen?

4. Definitionen von `psychologisches Subjekt' und `grammatisches Subjekt'?

5. Wie sind die normalen Akzent- und Stellungsverhältnisse bzgl. des psychologischen Subjekts und Prädikats?

6. Wieso sind formal eingliedrige Sätze keine Gegenbeispiele zu Pauls Satzdefinition?

7. Was ist das psychologische Subjekt zu unpersönlichen Verben?

8. Wie sind Aussage-, Aufforderungs- und Fragesätze zu klassifizieren?

9. Was ist der syntaktische Unterschied zwischen Der Mann ist tot und die Frau und Der Mann und die Frau sind tot?

10. Welcher Unterschied besteht in der Relation des Attributs zwischen der sterbliche Mensch und der verheiratete Mensch?

11. Definitionen von `Subjektsatz' und `Objektsatz'?

12. Was ist der semantische Bezug von er in der Satzreihe Gestern habe ich einen Prof geohrfeigt; er wollte seine Veranstaltung nicht ausfallen lassen?

13. Was wird unter Hypotaxe verstanden?

Kap.VII:

1. Was ist freier vs. gebundener Akkusativ?

2. Was ist der wesentliche syntaktische Unterschied zwischen den Hasen tot schießen und die Füße wund laufen?

3. Was ist der Unterschied zwischen einer Präposition und einem Adverb?

4. Welche Form des Massensubstantivs tritt in Konstruktionen des Typs ein Liter Milch auf? Wie beweist man das?

5. Wie ist der Unterschied zu analysieren

a. zwischen Hans brennt das Haus ab und das Haus brennt ab,

b. zwischen Hans leiht ein Buch von Paul und Hans leiht Paul ein Buch?

Kap. VIII:

1. Worin besteht der strukturelle Unterschied zwischen der Kontamination von griech. emou "meiner" aus ego "ich" und mou "meiner" einerseits und der von vulgärlat. grevis "schwer" aus gravis "schwer" und levis "leicht" andererseits?

2. Welche Erscheinung liegt in (die) optimalste (Lösung) vor?

3. Wie wird die Konstruktion I don't know what to do erklärt?

4. Wie ist der Konstruktionsfehler in Du verläßt das Haus nicht, bis du nicht Schularbeiten gemacht hast zu erklären?

Kap.IX:

1. Was ist Urschöpfung?

2. Wie ist ihre Beziehung zum Ursprung der Sprache?

3. Welches ist die wesentliche Voraussetzung der Urschöpfung?

4. Welche Rolle spielt die Onomatopoiie in der Urschöpfung?

5. Wie verhalten sich die Interjektionen zu den Onomatopoetika?

6. Was ist der Unterschied zwischen Onomatopoiie und Lautsymbolik?

7. Wieso sind auch tierische Kommunikationssysteme Sprachen?

Kap.X:

1. Was veranlaßt die Isolierung eines Elements von seiner Gruppe?

2. Was besagt Verners Gesetz?

3. Was ist der gemeinsame Nenner der Isolierungen syntaktischer Fügungen?

4. Warum isolieren sich Formen der Wortbildung leichter als flexivische Formen?

5. Wieso führt der Lautwandel zur lautlichen Auseinanderentwicklung von Proportionengruppen?

6. Was ist analogische Ausgleichung?

7. Welche Rolle spielen bei der Ausgleichung

a) stärkere vs. schwächere lautliche Differenzierung,

b) semantisch-funktionelle Ähnlichkeit,

c) unterschiedliche Häufigkeit der traditionellen Formen;

d) Korrelation einer grammatischen Opposition mit der phonologischen Alternation?

8. Was ist Reinterpretation/Reanalyse?

Kap.XI:

1. Wie entstehen Homonyme?

2. Was sind einfache und komplexe Volksetymologie?

3. Wie wirkt neutralisierender Lautwandel auf Allomorphie?

4. Wie entstehen Mischklassen?

5. Was wirkt der Tendenz, "für das funktionell Gleiche auch den gleichen lautlichen Ausdruck zu schaffen", entgegen?

6. Wie wirkt neutralisierender Lautwandel auf Oppositionen?

Kap.XII:

1. Welchen Einfluß hat die Funktionsänderung eines Zeichens auf seine Distribution?

2. Was ist daran bemerkenswert, daß man von Landsmann Landsmannschaftableiten kann?

3. Wodurch verläßt eine Flexionsform ihr Paradigma und wird flexionslos?

4. Wodurch kann ein Verb seine Valenz verändern?

Kap.XIII:

1. Was versteht man unter Rückbildung?

2. Was sind Ableitungen ersten und zweiten Grades?

3. Wie entstand die Verbalkomposition mit nominalem Vorderglied?

4. Was ist die Voraussetzung für die Verschiebung von Grundbedeutung und abgeleiteter Bedeutung eines Worts?

Kap.XIV:

1. Wodurch gehen Synonyme verloren?

2. Was sind Doppelformen?

3. Was ist die Ratio der Bedeutungs- und Funktionsdifferenzierung?

Kap.XV:

1. Was ist eine psychologische Kategorie?

2. Wie verhalten sich Genus und Kongruenz zueinander?

3. Wie sind die Motive für Genuszuweisung zu klassifizieren?

4. Was ist der Unterschied zwischen Kollektiv und Plural?

5. Was sind die grammatischen Eigenschaften von Massen- vs. Individualsubstantiven ([-/+ zählbar])?

6. Wodurch werden die möglichen Bezugspunkte für eine Tempusunterscheidung konstituiert?

7. Was ist der Unterschied zwischen Präsens und tempusneutraler Kategorie?

8. Was ist eine Aktionsart?

9. Wie erklärt sich die Diathesenindifferenz infiniter Verbalformen?

10. Was ist die syntaktische Basis der Beziehung zwischen Passiv, Medium und Reflexiv?

Kap.XVI:

1.

Kap.XVII:

Kap.XVIII:

Kap.XIX:

Kap.XX:

Kap.XXI:

1. Warum kann die Schrift den Laut nicht angemessen wiedergeben?

2. Welche Unterschiede hat ein Alphabets wiederzugeben, welche nicht?

3. Wodurch eignet sich die Schrift zur kommunikativen Überbrückung von Dialektunterschieden?

4. Von welcher Art ist die Assoziation zwischen Schreibung und Bedeutung?

5. Auf welchen Wegen wird die Konstanz der Orthographie vergrößert?

Kap.XXII:

1.

Kap.XXIII: