Platon

1. Lebensdaten

ZeitOrtEreignis
-428/7Ägina oder Athengeboren als Sohn des Ariston und der Periktione (reicher und vornehmer Herkunft). Eigtl. Name Aristokles.Platon
-406-399AthenSchüler des Sokrates (der 399 zum Tode verurteilt wird)
-399-397MegaraStudium bei Euklid
-396Ägypten, Kyrenaikabei Aristippos von Kyrene und Theodoros Mathematikos
bis -388Unteritalienevtl. Reisen dorthin; sonst in Athen
-388SizilienStudium bei den Pythagoreern
-387AthenRückkehr
-385AthenGründung der Akademie
-367/366SyrakusUnterricht für den Tyrannen Dionysius II, der ihn aber vertreibt
-361SyrakusBesuch auf Einladung von Dionysius II, der ihn abermals hinauswirft
-348/7Athengestorben

2. Person und Werk

Über die Person des Platon ist wenig bekannt. Er wollte zunächst, seiner Herkunft entsprechend, Politiker werden.

Platon ist - ebenso wie sein Lehrer Sokrates - in steter Auseinandersetzung mit den Sophisten, d.s. utilitaristische Rhetor-Philosophen, die in seinen Augen wohlfeile Meinung als Wahrheit ausgeben.

Die Werke sind für Laien geschrieben. Sie haben fast alle die Form von Dialogen, die von Sokrates mit der Titelfigur des jeweiligen Werks geführt werden. Das Werk “Kratylos” ist ein Dialog des Sokrates mit den Sophisten Kratylos und Hermogenes.

3. Bedeutung und Nachwirkung

Platon kodifiziert in den Dialogen die sokratische Maieutik (“Hebammenkunst”) und begründet damit gleichzeitig die Dialektik als eine Kunst der Gesprächsführung. In seiner Philosophie sucht er das zeitlos Gültige, Unwandelbare.

Platon und seine Akademie begründeten den Platonismus, der auch der frühen christlichen Theologie (Augustinus, Albertus Magnus) zugrundeliegt. Platonisten sind u.a. auch R. Bacon, R. Descartes, G. Hegel, E. Husserl. Auf ihn folgt in der Neuzeit der Neuplatonismus.

Der bedeutendste Schüler Platons ist Aristoteles. Er setzt sich in vielem kritisch mit Platon auseinander, so daß durch die Geistesgeschichte sich wiederholt Platoniker und Aristoteliker gegenüberstehen.

4. Schriftenverzeichnis

36 Werke werden für echt gehalten.

Die maßgebliche Ausgabe ist:
Burnet, Ioannes (ed.) 1900, Platonis opera recognovit brevique adnotatione critica instruxit. 5 volumina. Oxford: Clarendon (Scriptorum Classicorum Bibliotheca Oxoniensis).

Die erste deutsche Übersetzung wurde von F. Schleiermacher verfaßt. Am verbreitetsten ist die Übersetzung von Otto Apelt.

5. Sekundärliteratur

Martin, G. 1969, Platon in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag (rm, 150).

Warburton, Irene P. 1969, "Plato's linguistic theory." Language Sciences 6:1-4.