Die Sapir-Whorf-Hypothese

Die Struktur der Muttersprache steuert das Denken und somit alle Aspekte der betreffenden Kultur. Jede Sprache enthält eine Metaphysik, eine Weltanschauung. Man kann nur das denken, was das System der Muttersprache vorzeichnet.

Sapirs Anteil an der Hypothese erscheint nicht ausdrücklich in seinem Buch Language. Sie geht ganz überwiegend auf Whorf zurück.

Die Hypothese fand zunächst keine Resonanz. Sie wurde zuerst aufgenommen in

Hoijer, Harry H.1951, "The cultural implications of some Navajo linguistic categories". Language 27:111-120.

Hoijer organisierte 1954 eine Konferenz über das Thema und publizierte die Akten:

Hoijer, Harry H. (ed.) 1954, Language in culture. Conference on the interrelations of language and the other aspects of culture. Chicago: .

Ausschlaggebend wurde dann die von J.B. Carroll herausgegebene Essaysammlung:

Whorf, Benjamin L. 1956, Language, thought and reality. Chicago: University of Chicago Press.

Die Position von Leo Weisgerber ist praktisch dieselbe. In seinem Falle ist sie eine unmittelbare Vergröberung von W. v. Humboldts Standpunkt.