Eine Fußnote ist eine Anmerkung zum laufenden Text, welche nicht innerhalb seiner, sondern am Fuß derselben Seite steht. Die Fußnote hat eine Nummer, die sie einleitet; und dieselbe Nummer steht im laufenden Text als ihr Aufruf. Folgendes ist zu beachten:

  1. Der Text einer Anmerkung hat natürlich einen inhaltlichen Zusammenhang mit dem laufenden Text. Er braucht aber keinen syntaktischen oder textstrukturellen Zusammenhang damit zu haben. Im Gegenteil, eine Fußnote, die den laufenden Text weiterführt und nicht (mindestens) ein vollständiger Satz ist,1 stellt erhöhte sprachliche Anforderungen.
  2. Eine Fußnote beginnt mit einer initialen Majuskel und endet mit einem Punkt genau dann, wenn sie ein Satz (oder eine Folge von Sätzen) ist.
  3. Anmerkungen stehen manchmal auch am Ende eines Werks oder jeweils am Ende von dessen Abschnitten. Manche Verleger ziehen immer noch solche Anmerkungen (engl. endnotes) den Fußnoten vor. Alle anderen Menschen bevorzugen Fußnoten, denn sie überheben Schreiber und Leser des Blätterns.2
  4. Hinweise auf in der Literatur vertretene Meinungen sind oft Gegenstand von Fußnoten. Allerdings sollte eine schiere Kurzzitierform keine Fußnote konstituieren. Wenn es also bloß darum geht, zu einem Zitat oder einem Gedanken des laufenden Textes einen Literaturhinweis zu geben, so wird die Kurzzitierform in den laufenden Text gesetzt. Erst wenn es zu dem gemeinten Werk weitere Kommentare gibt (“Völlig verfehlt hierzu Müller 1897:13.”), macht man eine Fußnote auf.
  5. Die Fußnote an sich ist keine Tugend eines Textes, und es gibt kein Gesetz ‘je mehr Fußnoten, desto wissenschaftlicher’. Wann immer eine Fußnote einen gewissen vernünftigen Umfang überschreitet, liegt der Verdacht nahe, daß der Autor es versäumt hat, den laufenden Text so systematisch zu strukturieren, daß alle relevanten Gedanken dort ihren Platz finden. Folglich macht man eine Fußnote nur auf, wenn unbedingt nötig.
  6. Verweise auf Text, der sich in Fußnoten befindet, sind nicht zulässig. In solchen Fällen sollte die gemeinte Passage in den laufenden Text inkorporiert werden.
  7. Fußnoten werden normalerweise durch ein ganzes Werk durchnumeriert; aber man kann sie – in Büchern – auch kapitelweise numerieren.
  8. Fußnoten werden in einer ca. 15% kleineren Schrift als der laufende Text gesetzt. Sie nehmen die gesamte Breite des Druckspiegels ein, sind also nicht eingerückt oder hängende Absätze.
  9. Sowohl die Nummer vor der Fußnote als auch ihr Aufruf im laufenden Text bestehen aus nichts als einer Folge hochgestellter Ziffern; alle sonstigen Verzierungen sind überflüssig. Um die richtige Schriftgröße für die Nummern kümmert sich die Textverarbeitung.

1 wie diese hier

2 Fußnoten auf Websites unterliegen anderen Gesetzen. Einerseits brauchen sie nicht am Fuß des Bildschirms zu stehen; andererseits aber kann man sie durch einen Hyperlink direkt anspringen und wieder in den Text zurückgelangen, so daß es ziemlich gleichgültig ist, wo sie stehen.