Die Keilschrift ist eine antike Schrift des vorderen Orients. Die meisten Dokumente sind Tontafeln. Sie werden mit einem Griffel beschrieben, solange sie noch weich sind, und dann gebrannt. Der Griffel drückt keilförmige Marken in den Ton. Ein Zeichen besteht aus mehreren solchen Keilen. Das folgende Beispiel aus dem Codex Hammurabi ist typisch:

Hier würden Sie eine Keilschrifttafel sehen.

Das Zeichen ist am Anfang der Geschichte der Keilschrift (im Sumerischen) ein Logogramm), später (im Akkadischen) ein Silbenzeichen), noch später (im Altpersischen) gehen die Silbenzeichen in Buchstaben über. In akkadischer Keilschrift sind mehrere Zeichen "polyphon", d.h. haben zwei völlig verschiedene silbische Lesungen, gelegentlich synchron, vor allem aber in verschiedenen Epochen.

In Keilschrift wurden zahlreiche Sprachen des Vorderen Orients geschrieben, darunter Sumerisch, Elamisch, Akkadisch, Eblaitisch, Hurrisch, Hethitisch, Altpersisch. In Syrien und Palästina wurde die Keilschrift um -1.200 durch die phönizische Buchstabenschrift ersetzt.

Die Entzifferung der Keilschrift begann mit zwei Palastinschriften im Iran. An Voraussetzungen war folgendes bekannt:

  1. Der Palast stand in Persepolis und war von Achämenidenkönigen erbaut worden.
  2. Die Sprache mußte also eine frühe Form des Persischen sein.
  3. Das Avestische, dem Altpersischen nahe verwandt, war oberflächlich bekannt.
  4. Die Formel `N.N., König der Könige, Sohn des M.M.' war aus griechischen Texten desselben Kulturraums bekannt.
  5. In einer Inschrift kam ein N.N. vor, der in der anderen Inschrift die Position von M.M. in der Formel besetzte.
Auf dieser Grundlage konnte G.F. Grotefend 1802 zwei Königsinschriften teilweise entziffern. 1847 entzifferte H. Rawlinson, i.w. mit derselben Methode, aber völlig unabhängig, die Felsinschriften von Behistun. Damit war die persische Keilschrift bekannt. Die akkadische Keilschrift wurde ab 1846 von Edward Hincks (England) und H. Rawlinson entziffert. Hier half zusätzlich die Hypothese, daß die Sprache semitisch war.